Der Chip-Riese Intel bekommt das Abflauen des Corona-Booms in der PC-Branche zu spüren. Im ersten Quartal sank der Umsatz im Jahresvergleich um sieben Prozent auf 18,4 Milliarden Dollar (17,5 Mrd Euro). Ein Faktor für den Rückgang war das Schrumpfen des Geschäfts mit Notebook-Chips um 14 Prozent auf knapp sechs Milliarden Dollar.
Dem PC-Markt, der mit dem verstärkten Arbeiten und Lernen von Zuhause in der Corona-Pandemie seit 2020 einen Boom erlebte, war in dem Quartal die Puste ausgegangen. Nach Berechnungen etwa der Marktforschungsfirma IDC sank der Absatz von Personal Computern im Jahresvergleich um rund fünf Prozent.
Bei Chips für Rechenzentren konnte Intel dagegen erneut zulegen: Der Umsatz wuchs um 22 Prozent auf gut sechs Milliarden Dollar.
Unterm Strich sprang der Konzerngewinn von 3,4 auf 8,1 Milliarden Dollar hoch. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel zeitweise um rund vier Prozent. Unter anderem hatte die Umsatzprognose von rund 18 Milliarden Dollar für das laufende Vierteljahr die Erwartungen der Analysten verfehlt.
Nach Einschätzung des Chip-Riesen Intel könnten die aktuellen Halbleiter-Engpässe auch in zwei Jahren noch nicht ganz ausgestanden sein. Die Probleme bei der Fertigungskapazität und der Verfügbarkeit nötiger Maschinen dürften mindestens bis zum Jahr 2024 andauern, sagte Intel-Chef Pat Gelsinger bei der Vorlage der Quartalszahlen.
Das Management von Intel versucht aktuell viel, um den Anlegern die Intel-Aktie schmackhaft zu machen. Möglicherweise können Fortschritte beim Börsengang von Mobileye die Stimmung aufhellen. Intel erhofft sich von dem Börsengang saftige Einnahmen. Die Insider berichten gegenüber Reuters, dass der Chip-Konzern eine Bewertung von über 50 Milliarden Dollar anstrebt. Diese Bewertung würde den Kauf von Mobileye im Jahr 2017 für 15 Milliarden Dollar zu einem Top-Deal für Intel machen. Mobileye gilt als ein Marktführer bei Lösungen für Fahrerassistenzsysteme und das Autonome Fahren.
Das Chartbild bei Intel ist derzeit allerdings klar angeschlagen. Nachbörslich ist das Papier auf rund 45 Dollar gefallen. Damit notiert die Aktie nur noch knapp über dem Jahreshoch von 43,63 Dollar. Dieses gilt es nun unbedingt zu verteidgen.