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21.12.2020 ‧ Emil Jusifov

Intel: Düstere Aussichten

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Intel

Die Anteilscheine des größten Chip-Konzerns der Welt geraten heute unter starken Verkaufsdruck. Grund sind Medienberichte über Microsofts Pläne, eigene Server- und PC-Chips bauen zu wollen. Doch wie gefährlich ist der Ausstieg Microsofts für Intel?

Microsoft gehört fraglos zu den wichtigsten Kunden von Intel. Nun will der Softwareriese die Prozesseron für Surface-Laptops, Desktop-PCs und Server-Chips (Rechenzentren) selbst übernehmen. Das kommt einem doppelten Tiefschlag für Intel gleich. Denn erst vor wenigen Monaten kündigte auch der andere wichtige Kunde Apple an, eigene Chips für die Mac-Rechner zu entwickeln.

Technologische Gründe

Der Verlust Microsofts als Kunden ist dabei besonders schwerwiegend für Intel. Denn die beiden Tech-Konzerne können auf eine langjährige Partnerschaft zurückblicken. Vor allem dürfte aber die Tatsache zu denken geben, dass Intels Großkunden aus technologischen Gründen abspringen.

So will Microsoft seine neuen Rechner mit den Prozessoren des Konkurrenten Arm (soll demnächst von Nvidia übernommen werden) ausstatten. Die gleiche Technologie, die bereits Apple für seine iPhones und Amazon für seine Server verwenden.

Der Ausstieg Microsofts und Apples sollte sich mittelfristig negativ in den Büchern von Intel niederschlagen. Intel hat allein im letzten Quartal mit seinen PC-Chips Einnahmen von rund zehn Milliarden Dollar erzielt. Der Umsatz bei den Server-Prozessoren betrug knapp sechs Milliarden.


Intel (WKN: 855681)

Intel muss dringend reagieren und technologisch nachrüsten. Sonst läuft der Hardware-Riese Gefahr, ähnlich zu IBM, zunehmend seine Bedeutung im Tech-Sektor zu verlieren und andere Wettbewerber wie AMD und Nvidia an sich vorbeiziehen zu lassen.

Anleger können bei Intel aufgrund der niedrigen Bewertung und charttechnischer Überlegungen vorerst an Bord bleiben. Im Bereich 42 Dollar befindet sich bei der Intel-Aktie eine sehr starke Unterstützungslinie. Daher liegt der Stopp bei 34,50 Euro. Neueinsteiger bleiben vorerst an der Seitenlinie.

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