Enttäuschende Zahlen zu Jahresbeginn, ein schwacher Jahresausblick sowie ein eskalierender Handelsstreit. Die Intel-Aktie steht unter Druck und nähert sich immer weiter dem Jahrestief bei 37,30 Euro. Die aktuelle Gemengelage an den Märkten könnte den Kurs noch weiter drücken. Doch wie ist es um die Zukunft des Chipgiganten bestellt?
Enttäuschender Start ins Jahr
Seit ihrem Mehrjahreshoch im April verlor die Aktie mehr als 20 Prozent. Grund waren enttäuschende Zahlen zum ersten Quartal. Insbesondere die wichtige Data-Center-Sparte verzeichnete einen Umsatzrückgang von rund sechs Prozent.
Als Grund weist Intel hier auf die Marktsituation in China hin, wo Investitionen aufgrund der schwächelnden Konjunktur und des schwelenden Handelskriegs verschoben wurden. Die Prognose senkte man für das laufende Jahr sowohl für den Umsatz als auch für den Gewinn je Aktie (EPS).
Quelle: Intel Q1-Präsentation
Langfristige Pläne
Auch wenn das operative Geschäft derzeit nicht gerade glänzt, hat der Chiphersteller dennoch große Pläne. In den Bereichen Künstliche Intelligenz, 5G und Automatisierung möchte man auch in Zukunft zu den besten am Markt gehören.
Dennoch gilt: Die Konkurrenz schläft nicht. Aufgrund von Lieferproblemen hatte man wichtige Marktanteile im PC-Segment an den kleinen Bruder AMD verloren. Allerdings ist dieser Markt rückläufig. In deutlich wichtigeren Segmenten wie beispielsweise dem Server Geschäft ist man nach wie vor exzellent aufgestellt.
Quelle: Intel 2019 Investor-Meeting
Charttechnisch angeschlagen
Bei einem aktuellen KGV von zehn ist Intel im Vergleich zu seinen Mitbewerbern deutlich günstiger bewertet. Allerdings bleibt die charttechnische Situation weiter angespannt. Nachdem die Aktie Anfang Mai die 200-Tage-Linie durchschritten hatte und wichtige Unterstützungsmarken im Bereich der 40 Dollar nicht halten konnten, bleibt nun abzuwarten, ob das Jahrestief von 42,36 Dollar halten wird. Der Stoppkurs des AKTIONÄRS liegt bei 37 Euro. Investierte Anleger ziehen hier die Reißleine.