Die ING-Aktie kletterte zuletzt auf den höchsten Stand seit dem Herbst 2008. Die niederländische Bank kommt beim Ausstieg aus ihrem Versicherungsgeschäft weiter voran. Durch den Verkauf von etwa 45 Millionen Aktien werde der Anteil an der NN Group von bisher 54,8 auf 42,4 Prozent sinken, teilte die Tochter am Dienstag mit.
Hier hatte ING sein europäisches und japanisches Versicherungsgeschäft gebündelt und an die Börse gebracht. Kreisen zufolge werden die Titel für 23,35 Euro bis 26,275 Euro angeboten. ING könnte durch das Geschäft also bis zu einer guten Milliarde Euro einstreichen.
Die Versicherungstochter NN verpflichtete sich unter bestimmten Bedingungen an der Platzierung teilzunehmen und für 150 Millionen Euro Aktien zu kaufen. Bezahlen will NN diese Summe aus der eigenen Kasse und die Papiere danach einziehen.
Die ING wurde in der Finanzkrise durch den Staat aufgefangen - inzwischen sind alle Hilfsgelder wieder zurückgezahlt. Zudem befindet sich die wegen der Staatshilfe notwendige Abspaltung der Versicherungssparte auf einem gutem Weg.
Der seit rund eineinhalb Jahren an der Konzernspitze stehende Ralph Hamers hat zudem der Bank einen rigorosen Sparkurs verordnet. Dadurch und durch die wegfallenden Belastungen aus den Versicherungssparten soll der Gewinn und die Dividende in den kommenden Jahren deutlich steigen, nachdem er 2014 noch um knapp ein Drittel auf 1,25 Milliarden Euro gefallen war. An der Börse kommt der Kurs Hamers gut an.
DER AKTIONÄR hat die ING-Aktie zuletzt in Ausgabe 22/15 als Top-Tipp konservativ vorgestellt und stuft sie als weiter kaufenswert ein. Neben der guten charttechnischen Verfassung des Papieres sorgen Spekulationen über eine deutlich höhere Dividende für Fantasie.
(mit Material von dpa-AFX)