Infineon erwartet auch für das neu angelaufene Geschäftsjahr 2021/22 steigende Umsätze und Ergebnisse. „Das Jahr 2022 wird ein starkes Jahr“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Reinhard Ploss gestern auf dem dreistündigen virtuellen Kapitalmarkttag „IFX Day 2021“. Mit der neuen Prognose hat der Halbleiterhersteller die Schätzungen der Analysten übertroffen.
Infineon profitiert derzeit von der boomenden Nachfrage nach Chips. Die Trends rund um Elektrifizierung sowie Digitalisierung, etwa in der Automobilbranche, sorgen für volle Auftragsbücher. CO2-Reduzierung und der Wunsch, Dinge intelligent zu machen und sicher zu vernetzen, seien zudem wichtige Trends in allen Branchen, so Ploss.
Das alles soll sich auch weiter positiv bei Infineon niederschlagen: So dürfte der Umsatz 2021/22 (per Ende September) im mittleren Zehnerprozentbereich steigen, wie der Konzern mitteilte. Auch die operative Marge (Segmentergebnis) soll zulegen auf rund 20 Prozent. Dabei geht Infineon von höheren Investitionen von 2,4 Milliarden Euro aus. Die mittelfristigen Wachstumsziele wurden bestätigt, die unter anderem ein Wachstum von mindestens neun Prozent über den Zyklus vorsehen.
Die Ziele für das kommende Jahr lägen über den gegenwärtigen Konsensschätzungen der Analysten, so Sandeep Deshpande von der US-Investmentbank JPMorgan. Infineon sei zudem dafür bekannt, eher konservativ zu prognostizieren, weswegen der Analyst durchaus Spielraum für eine Erhöhung des Ausblicks im Geschäftsjahresverlauf sieht.
Ebenfalls wichtig: Die Prognosen für das gerade zu Ende gegangene Geschäftsjahr dürfte der Chipriese trotz der weltweiten Lieferkettenprobleme unterdessen erreicht haben. Infineon bestätigte anhand vorläufiger Zahlen die Erwartungen für 2020/21: Einen Umsatz von rund elf Milliarden Euro, eine Segmentergebnis-Marge von mehr als 18 Prozent bei Investitionen in Höhe von rund 1,6 Milliarden Euro.
Am Markt kamen Zahlen und Ausblick, aber auch der gesamte Kapitalmarkttag gut an. Die Aktie nahm wieder Kurs auf das Mehrjahreshoch bei 38,50 Euro. DER AKTIONÄR hält an seiner grundlegend positiven Einschätzung fest. Infineon hat seine Hausaufgaben gemacht. Die strukturellen Wachstumstreiber und Trends sind intakt. Die Aktie sollte daher - inklusive aller gesunden Rücksetzer - Kurs auf die 40-Euro-Marke und mehr nehmen
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Derivate auf Infineon befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)