Im freundlichen Marktumfeld zum Jahresstart setzt die Infineon-Aktie ihren Aufwärtstrend fort. Am Dienstag notiert der DAX-Titel nur marginal unterhalb des Mehrjahreshochs bei 17,01 Euro. Neuen Schwung verleiht vor allem die wieder aufkochende Übernahmefantasie.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat Infineon in einem Kommentar als "Leckerbissen für Branchengrößen" bezeichnet. Die Spezialisierung auf starke Gebiete und der Börsenwert von knapp 19 Milliarden Euro würden den Chiphersteller zum attraktiven Übernahmeziel machen. Verwiesen wird dabei auf den niederländischen Wettbewerber NXP, dessen Übernahme für 47 Milliarden Dollar zuletzt vom US-Rivalen Qualcomm angekündigt wurde.
Infineon selbst will allerdings nicht zu den Opfern des Übernahmefiebers gehören. Einige Punkte sprechen auch dagegen. Seit der verhinderten Aixtron-Übernahme ist klar, dass vor allem Übernahmen aus China genau geprüft werden. Und Infineon stellt sowohl Bausteine für deutsche Reisepässe und Personalausweise wie auch Leistungshalbleiter für die US-Raumfahrtindustrie her – eine Sicherheitsrelevanz ist damit durchaus gegeben. Zudem hat Infineon-Chef Reinhard Ploss bereits betont, dass er auch die teure Fertigung hochwertiger Produkte als Schutz vor Übernahmen sieht.
Gewinne laufen lassen
Die Übernahmefantasie dürfte den Kurs trotz der abblockenden Haltung von Infineon weiter antreiben. Das starke Geschäft mit der Autoindustrie und das weiterhin attraktive Chartbild sprechen ebenfalls für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Anleger lassen die Gewinne laufen. Der Stoppkurs liegt bei 14,00 Euro.