Der Halbleitersektor kommt nicht zur Ruhe: Nach AMS, STMicroelectronics und Texas Instruments folgte gestern nun auch AMD mit einem schwachen Quartalsbericht. AMD wurde um mehr als 20 Prozent abgestraft.
Die Aktie von Infineon wird mit dem gesamten Halbleitersektor in Sippenhaft genommen. Die fast durch die Bank mittlerweile enttäuschenden Quartalsberichte aus der Branche lassen auch die Befürchtungen für die Zahlen von Infineon am 12. November nicht abklingen. Im Gegenteil, die Aktie bleibt unter massivem Druck, obwohl die Bewertung günstig erscheint.
Bei allen Negativschlagzeilen ist positiv anzumerken, dass es auch Ausnahmen gibt. Der südkoreanische Speicherchiphersteller SK Hynik etwa hat im dritten Quartal mehr verdient als erwartet. Das operative Ergebnis kletterte im Jahresvergleich um 73 Prozent auf kapp 6,5 Billionen Won (rund 4,2 Milliarden Euro). Netto verdiente SK Hynix gut 50 Prozent mehr. Treiber der guten Entwicklung ist die hohe Nachfrage nach Speicherchips für Smartphones und Server. Auch die im TecDAX gelistete Siltronic wird nach guten Quartalszahlen gefeiert. Lesen Sie dazu auch: Siltronic: Hammerzahlen - Aktie gibt Vollgas.
Überraschung möglich?
Die Kursentwicklung bei Infineon spricht Bände: Die Befürchtungen, dass auch der deutsche Chip-Riese enttäuschen wird, sind groß. Das bietet allerdings auch Chancen für eine positive Überraschung, da möglicherweise auch zu viel negatives eingepreist ist. Die Aktie hat seit Anfang September ein Viertel ihres Wertes verloren, seit dem Hoch bei 25,76 Euro sind es sogar fast 40 Prozent.
Zwar wurde die letzte Tradingempfehlung auf Infineon auf Einstand ausgestoppt, bei aktuell 16 Euro können mutige Anleger allerdings einen neuen Versuch wagen. Um 15 Euro verläuft die nächste signifikante Unterstützung. Stopp für Tradingkäue: 14,50 Euro.