Die Aktie von Infineon Technologies war am Mittwoch der schwächste DAX-Titel. Grund hierfür war das Gerücht, wonach der Chiphersteller einen Zukauf in Milliardenhöhe tätigen will. Nun hat der Konzern Stellung bezogen. Demnach erwirbt Infineon für rund drei Milliarden Dollar International Rectifier. Das Board of Directors von International Rectifier und der Aufsichtsrat von Infineon haben der Transaktion bereits zugestimmt. Die Akquisition bedarf noch der Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden und der Aktionäre von International Rectifier sowie der Erfüllung weiterer üblicher Bedingungen vor Closing. Das Closing wird gegen Ende des Kalenderjahrs 2014 oder zu Beginn des Kalenderjahrs 2015 erwartet, abhängig von der Zustimmung der Aufsichtsbehörden.
Positiver Ergebniseffekt
Die Transaktion soll sich bereits im Geschäftsjahr des Closings positiv auf den pro-forma Gewinn pro Infineon-Aktie auswirken. Es wird erwartet, dass Synergien weiteres Ergebniswachstum über die bereits realisierten Restrukturierungserfolge von International Rectifier hinaus treiben werden. International Rectifier wird einen Margenbeitrag leisten, der spätestens im zweiten vollen Geschäftsjahr nach Closing mindestens bei den 15 Prozent Segmentergebnis-Marge liegen soll, die Infineon über den Zyklus anstrebt. Infineon hält daher an dem Ziel einer Segmentergebnis-Marge von 15 Prozent über den Zyklus fest.
Ein satter Aufschlag
Nach dem zwischen Infineon und International Rectifier geschlossenen Vertrag, bietet Infineon 40 Dollar in bar für alle ausstehenden Aktien von International Rectifier. Dies entspricht einem voll verwässerten Unternehmenswert von International Rectifier von 2,4 Milliarden Dollar. Der Aufschlag auf den durchschnittlichen Aktienpreis von International Rectifier in den letzten drei Monaten beträgt rund 48 Prozent, bezogen auf den Schlusskurs von International Rectifier am 19. August 2014 sind es rund 51 Prozent.
Die Transaktion wird von Infineon aus vorhandenen Barmitteln sowie durch vollständig garantierte Kredite im Umfang von insgesamt 1,5 Milliarden Euro finanziert. Es wird erwartet, dass die Kapitalstruktur von Infineon nach Closing der Transaktion innerhalb der kommunizierten Zielspannen liegen wird, also 30 bis 40 Prozent Brutto-Cash im Verhältnis zum Umsatz, nicht mehr als 2x Brutto-Schulden im Verhältnis zum EBITDA und eine Netto-Cash-Position.
Ein spannendes Investment
Die aktuelle Situation bei Infineon ist spannend. Auf lange Sicht könnte sich die nicht gerade günstige Übernahme positiv auf den Aktienkurs auswirken. Ein Stopp bei 7,80 Euro sichert die Position vor kurzfristigen Einbrüchen ab.
(Mit Material von dpa-AFX)