Die Aktie von Infineon muss heute deutliche Verluste einstecken. Nur Zalando gibt heute im DAX noch stärker nach als der Technologiewert. Für Druck sorgt Micron Technology aus den USA. Die Aktie der Amerikaner konnten ihre Kursgewinne nach den Zahlen vom Donnerstagabend nur kurz verteidigen. Zuletzt rutschte die Aktie deutlich ab.
Micron hatte sich in den vergangenen Tagen mit einem Anstieg positiv abgehoben vom deutlich getrübten Bild, das die Nasdaq-Börse schon seit Mitte Februar wegen der in den USA herrschenden Unsicherheit abgibt. Die Aktien des Speicherchip-Spezialisten hatten im Gegensatz dazu ein Hoch seit Mitte Februar erreicht und ihr Jahresplus auf 22 Prozent gesteigert. Nun wirkte auch bei Micron die zuletzt schlechtere Stimmung in der US-Technologiebranche.
Erste Reaktionen auf die Aussagen von Micron waren am Vorabend zunächst noch positiv gewesen, denn der Umsatzausblick auf das laufende Quartal habe dank der KI-Nachfrage einen optimistischen Eindruck gemacht, hieß es. Harlan Sur von JPMorgan sprach gar von "starken Zahlen nebst Ausblick". Die Aktien des US-Chipriesen waren im vorbörslichen New Yorker Handel aber letztendlich zuletzt mit etwa drei Prozent ins Minus gedreht. Die Indikationen für den Nasdaq-100-Index lagen derweil mit 0,4 Prozent im Minus.
Die in den USA erwarteten Abschläge bei Micron haben am Freitag auch auf den deutschen Chipkonzern Infineon abgefärbt. Dessen Aktien sackten gegen Mittag auf ihrer jüngsten Talfahrt weiter ab um 3,6 Prozent auf 32,98 Euro. Seit dem Februar-Hoch haben die Aktien 16 Prozent eingebüßt. Nun gilt es, unbedingt die 200-Tage-Linie zur verteidigen, die knapp unter dem aktuellen Kurs verläuft.
Die Hoffnung auf eine Belebung der Nachfrage und erste Anzeichen einer zyklischen Erholung für Infineon bleiben derweil bestehen. Allerdings müssen Anleger weiter Geduld mitbringen. Anleger mit Weitblick halten an ihrer Position fest. Ein Stopp bei 30,00 Euro sichert nach unten ab.
Enthält Material von dpa-AFX