In den vergangenen Tagen hatte es sich bereits angedeutet. Jetzt hat die Wolfspeed-Mutter Cree offiziell verkündet, dass die Übernahme durch Infineon geplatzt ist. Schlechte Nachrichten für den DAX-Konzern, die aber nicht ursächlich für den Kursrückgang am Freitag sind. Nach der Hauptversammlung wird die Aktie vielmehr ex-Dividende gehandelt.
0,22 Euro je Anteilsschein schüttet Infineon für 2016 aus. Das bedeutet eine Dividendenrendite von 1,3 Prozent und entspricht etwa dem Minus am Freitagmorgen. Während der Chiphersteller für sein operatives Geschäft auf der Hauptversammlung Lob bekommen hat, wirft das Scheitern der Wolfspeed-Übernahme Fragen auf. Es wird befürchtet, dass in den USA noch mehr Probleme auftreten könnten.
Nachdem Cree den 850-Millionen-Dollar-Deal offiziell abgeblasen hat, ist klar, dass sich die US-Behörden auch nicht auf leichte Modifikationen bei kritischen Transaktionen einlassen. „Wir sind enttäuscht, dass der Wolfspeed-Verkauf an Infineon nicht abgeschlossen werden kann“, erklärte Cree-Chef Chuck Swoboda. Nun soll der Fokus wieder auf dem Wachstum der Sparte liegen. Infineon wiederum dürfte sich nach Alternativen auf dem Markt umsehen, um sein Wachstum im Bereich E-Mobilität zu beschleunigen.
An Bord bleiben
Nach der Dividendenzahlung notiert die Infineon-Aktie an der 17-Euro-Marke. Trotz des geplatzten Wolfspeed-Deals ist der Konzern für potenzielle Megatrends wie Elektroautos oder autonomes Fahren stark aufgestellt. Anleger lassen die Gewinne laufen. Neueinsteiger warten ab, wie sich die Situation nach dem Scheitern der Übernahme entwickelt. Möglicherweise hat Ploss bereits den nächsten Kandidaten im Visier.