Der US-Chiphersteller Micron Technology hat gestern nach US-Börsenschluss seine Ergebnisse für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 veröffentlicht und die Erwartungen der Marktteilnehmer übertroffen. Auch der Ausblick macht Lust auf mehr. Die Aktie legte im Anschluss um 15 Prozent zu. Im Windschatten sollte auch die Infineon-Aktie anziehen.
Der Umsatz von Micron stieg im vierten Quartal 2023/24 um 93 Prozent von 4,01 Milliarden auf 7,75 Milliarden Dollar. Unterm Strich blieb ein Nettogewinn von 887 Millionen Dollar, während vor einem Jahr noch ein Verlust von 1,43 Milliarden Dollar erwirtschaftet wurde. Analysten hatten im Vorfeld mit weniger gerechnet.
Im gesamten Fiskaljahr 2023/24 stieg der Umsatz um 62 Prozent auf 25,1 Milliarden Dollar. Der durch die Nachfrageflaute bei den Speicherchips im Vorjahr erwirtschaftete Verlust von 5,8 Milliarden Dollar konnte dank einer deutlichen Belebung der Nachfrage in ein Plus in Höhe von 778 Millionen Dollar gedreht werden. Der Ergebnissprung wirkte sich auch auf den operativen Cashflow positiv aus, der sich auf 8,41 Milliarden Dollar (Vorjahr: 1,56 Milliarden Dollar vervielfachte.
Für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 prognostizierte der Micron-Vorstand einen Rekordumsatz von rund 8,7 Milliarden Dollar plus/minus 200 Millionen Dollar. Auch hier hatten Analysten mit rund 8,3 Milliarden Dollar weniger auf dem Zettel. „Wir starten in das Geschäftsjahr 2025 mit der besten Wettbewerbsposition in der Geschichte von Micron“, so der CEO.
Endlich mal gute Nachrichten aus der Halbleiterbranche. Die von einigen Marktteilnehmern befürchtete Enttäuschung ist ausgeblieben. Die Micron-Aktie kletterte nachbörslich daher um rund 15 Prozent. Investierte Anleger lassen ihre Gewinne laufen. Die Hoffnung auf eine Nachfragebelebung dürfte für frische Impulse in der gesamten Branche sorgen. Mit der Aussicht auf eine Beschleunigung des Umsatzwachstums und einer ersten Verbesserung der Rentabilität sollte auch das Interesse an der Infineon-Aktie wieder zunehmen. Weitere Abwärtsrisiken dürften durch die niedrigen Bewertungsmultiplikatoren begrenzt sein. Anleger mit Weitblick können daher auf dem aktuellen Niveau wieder einen ersten Fuß in die Tür stellen und die Position gestaffelt ausbauen.