DAX und Co drehen nach zwei Handelstagen mit einer Stabilisierung wieder nach unten ab. Über das Wochenende verschärfte sich die Lage in der Coronakrise weiter. Die Infineon-Aktie zählt zum Wochenstart zu den größten Verlierern im DAX. Eine kurzfristige Einschätzung fällt weiter schwer. Weder die Unternehmen selbst, noch die Analysten können den Einfluss der Coronakrise auf das jeweilige Geschäft im Detail beziffern.
Die Coronavirus-Pandemie hat Wirtschaft und Finanzmärkte fest im Griff. Wie groß die Auswirkungen sein werden, ist zur Stunde offen. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland dürfte mindestens das Niveau der Finanzkrise erreichen, als das BIP einen Rückgang von fünf Prozent verzeichnete. Einige Volkswirte zeigen sich hier noch pessimistischer. Mit umfangreichen Maßnahmen wollen viele Länder rund um den Globus die Folgen mindern.
Wie groß die Auswirkungen auf die einzelnen Konzerne sein werden, ist zur Stunde offen. Das gilt auch für Infineon. Ob der Konzern die Jahresprognose aufrecht erhalten kann, ist unwahrscheinlich. Offizielle Stellungnahmen gibt es bisher noch keine. Erste Analysten mutmaßen dagegen, dass die Auswirkungen der Coronakrise bereits in den Aktienkursen eingepreist sind.
Die Aktie befindet sich derweil im freien Fall. Vom Hoch hat der Kurs mittlerweile rund 55 Prozent an Wert verloren. Kein Wunder: Während einer Krise wird das Vertrauen in das gesamte System in Frage gestellt. Auf einmal kann sich keiner mehr vorstellen, dass sich die Lage überhaupt beruhigen und normalisieren wird. Doch das wird sie!
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass DAX und Co am Höhepunkt der Infektionswelle nach oben drehen werden. Denn dann setzt der viel zitierte Herdentrieb wieder ein: Aus einer Situation der Panik wächst schnell die Befürchtung, einen neuen Aufschwung zu verpassen.
Wann dieser Trendwechsel genau kommen wird, ist fraglich. Anleger müssen sich daher weiter in Geduld üben. Gut möglich, dass die Infineon-Aktie vorher noch unter die psychologisch wichtige 10-Euro-Marke fallen wird. Im Anschluss dürfte es dann aber auch zu einer deutlichen Erholung in Richtung 13 Euro kommen. Wer in Zeiten wie diesen eng am Markt agieren möchte und kann, der kann auf dieses Szenario spekulieren. Der Rest bleibt vorerst an der Seitenlinie.