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15.11.2024 Michael Schröder

Infineon-Aktie: „Die Startbahn ist frei zum Abheben“ – mit KI-Fantasie aus der Talsohle!

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Infineon

Infineon bekommt die nur schleppend anziehende Nachfrage zwar weiterhin zu spüren. Auch für das laufende Fiskaljahr 2024/25 (30. September) hat Vorstand Jochen Hanebeck die Investoren auf einen weiter verhaltenen Geschäftsverlauf eingestellt. Diese Zurückhaltung kommt bei den Analysten gut an. Aber reicht das für eine neue Aufwärtsbewegung?

Angesichts der schwachen gesamtwirtschaftlichen Dynamik überlagern in der Chipbranche die Bestände an vielen Stellen noch immer die Endnachfrage. Die erhoffte Belebung lässt weiter auf sich warten – auch bei Infineon.

„Der Abbau erhöhter Lagerbestände dauert an. Die Sicht auf die Nachfrageentwicklung über ein, zwei Quartale hinaus wird durch kurzfristiges Bestellverhalten und Bestandsabbau getrübt“, so Konzernchef Jochen Hanebeck bei der Vorlage der Jahresahlen. „Aktuell bieten unsere Endmärkte, mit der Ausnahme von künstlicher Intelligenz, kaum Wachstumsimpulse, die zyklische Erholung verzögert sich.“

Analysten richten den Blick aber schon über den Tellerrand hinaus. „Nach bisherigen Verzögerungen ist die Startbahn frei zum Abheben“, so UBS-Analyst Francois-Xavier Bouvignies. Mit relativ konservativen Zielen für das neue Geschäftsjahr sei der Weg für eine bessere Gewinndynamik des Halbleiterkonzerns im Laufe des Jahres geebnet. Er hat seine Kaufempfehlung daher bestätigt, das Kursziel aber leicht von 42 auf 41 Euro gesenkt.

Bei Goldman Sachs kommt man zu einem ähnlichen Fazit. Der Chipkonzern erwarte nach dem ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 ein schrittweise positives Wachstum, so Analyst Alexander Duval. Die Dynamik der Lagerabbauprozesse normalisiere sich und der Effekt davon paare sich mit unternehmensspezifischem Rückenwind. Infineon sei gut unterwegs im Geschäft mit Künstlicher Intelligenz (KI). Duval hebt weiter den Daumen und sieht die Papiere erst bei 38,50 Euro fair bewertet.

Infineon (WKN: 623100)

DER AKTIONÄR hat bereits erklärt, dass immer mehr große Prozessorenhersteller dem Vernehmen nach inzwischen im KI-Bereich auf Chips aus dem Hause Infineon setzen würden. Wichtig in diesem Zusammenhang: In klassischen Servern werden Leistungshalbleiter zur Steuerung des Stromzuflusses zu den Prozessoren im Wert von bis zu 80 Dollar verbaut, in einem KI-Server seien es bis zu 1.800 Dollar. Passend dazu hat der Konzern im Bereich PSS auch ein Leistungsmodul im Programm, das eine führende Leistungsdichte bietet und gleichzeitig die Gesamtbetriebskosten für KI-Rechenzentren senkt. Die Umsätze mit Halbleitern für Rechenzentren dürften in den kommenden Jahren überproportional steigen.

Macht sich bei den Investoren ebenfalls etwas mehr Zuversicht breit, dürfte sich die Infineon-Aktie in den kommenden Wochen von ihren Tiefstständen lösen können. Größere Abwärtsrisiken sollten durch die niedrigen Bewertungsmultiplikatoren begrenzt sein. Anleger mit Weitblick können daher an ihren Positionen festhalten – sollten sich aber zunächst auf einen volatilen Kursverlauf einstellen.

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