Die Gewinnmitnahmen im US-Technologiesektor haben die heimischen Technologiewerte unter Druck gesetzt. Auch die Infineon-Aktie wurde auf ihrem Weg in Richtung der 25-Euro-Marke jäh ausgebremst. An den mittelfristigen Aussichten hat sich dadurch aber nichts geändert.
Das Gros der Analysten rät unverändert zum Kauf der Infineon-Aktie. Zu den Optimisten zählen die Schweizer Großbank UBS, Bernstein und die US-Bank JPMorgan. Das Trio hat seine Kaufempfehlungen in dieser Woche erneuert.
UBS-Analyst David Mulholland hat seine Kaufempfehlung mit Kursziel 25,50 Euro bestätigt. Während der von der UBS organisierten Online-Veranstaltung "Japan in Focus" habe Infineons Investor-Relations-Leiter Alexander Foltin mit Blick auf das kommende Jahr gleich mehrere positive Botschaften parat gehabt, so der Experte Analyst David. Die Aktie bleibe sein bevorzugter Sektortitel.
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat das Kursziel von 24 auf 27 Euro angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Dem Halbleiterkonzern winke in den kommenden beiden Jahren eine Ergebnissteigerung um im Schnitt 44 Prozent, so Analyst Mark Li.
Sandeep Deshpande von JPMorgan („Overweight“) zeigt sich mit seinem fairen Wert von 28 Euro sogar noch eine Spur optimistischer. Nach der anfänglichen, marktbreiten Erholung an den Aktienmärkten werde die Titelauswahl nun zunehmend wichtig, so der Stratege. Gute Aussichten auf eine Erholung im zweiten Halbjahr hätten Zulieferer für die Autoindustrie, die von den langfristigen Wachstumstreibern Elektroantriebe und Autonomes Fahren profitieren. Hier zählt Infineon zu seinen Favoriten.
DER AKTIONÄR bleibt ebenfalls optimistisch: Viele Technologiewerte waren zuletzt einfach (zu) heiß gelaufen. Nach dem reinigenden Gewitter dürften die Investoren schon bald wieder zugreifen. Dann sollte auch die Infineon-Aktie wieder die 25-Euro-Marke ins Visier nehmen.
(Mit Material von dpa-AFX)