Nach einer langen Durststrecke hat das IT-Urgestein IBM den Umsatz zum Jahresauftakt dank florierender Cloud-Dienste wieder leicht erhöht. In den drei Monaten bis Ende März stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um ein Prozent auf 17,7 Milliarden Dollar (14,7 Milliarden Euro), wie IBM am Montag nach US-Börsenschluss mitteilte. Es war der erste Zuwachs nach vier Quartalen mit Rückgängen in Folge.
Der Gewinn fiel dennoch um 19 Prozent auf 1,0 Milliarden Dollar. Trotz des starken Rückgangs übertraf das Ergebnis die Erwartungen der Analysten deutlich. IBMs lukratives Cloud-Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Internet legte um 21 Prozent zu. Die Aktie reagierte nachbörslich mit einem Kurssprung von zuletzt 3,1 Prozent. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um rund sechs Prozent gestiegen.
IBM ist derweil auch in das EU-Covid-Zertifikat involviert. Hier sollen die Deutsche Telekom und SAP die technische Infrastruktur für das geplante EU-Covid-Zertifikat für einfacheres Reisen in Europa aufbauen. Ein erster Vertrag mit SAP und der Telekom-Tochter T-Systems sei bereits unterzeichnet worden, teilte ein Sprecher der EU-Kommission in der vergangenen Woche mit. Beide Unternehmen arbeiteten gerade an der technischen Spezifizierung.
Das sogenannte "grüne Zertifikat" soll bis Ende Juni EU-weit einsatzbereit sein. Das Dokument – digital oder auf Papier – soll Impfungen, Ergebnisse zugelassener Tests sowie Informationen zu überstandenen Infektionen festhalten und EU-weit anerkannt werden.
Die nationalen Anwendungen werden von den EU-Staaten selbst aufgesetzt. In Deutschland übernehmen das der US-Konzern IBM, das Softwareunternehmen Ubirch, die IT-Genossenschaft Govdigital und der IT-Dienstleister Bechtle.
Die Aktie von IBM hat sich seit dem Tief im Oktober vergangenen Jahres deutlich erholen können. Nun steht das Papier vor dem Sprung auf ein neues 52-Wochenhoch und damit vor einem charttechnischen Kaufsignal.
(Mit Material von dpa-AFX)