Die Hugo-Boss-Aktie war zuletzt kein Quell der Freude. Auf Monatssicht müssen die Papiere rund neun Prozent Kursabschlag hinnehmen. Vor allem die jüngst – nach zwei rasanten Wachstumsjahren 2022 und 2023 – gesenkten Prognosen für 2024 haben ins Kontor geschlagen. Nun will der Metzinger Modekonzern verstärkt den Rotstift ansetzen.
Gespart werden soll im Vertrieb, im Marketing und in der Verwaltung – aber womöglich auch bei den Mitarbeitern. "Wir schauen uns auch die Personalkosten an", sagte jüngst Hugo Boss-Finanzchef Yves Müller. Als Beispiel führte er an, dass in den Läden angesichts niedrigerer Frequenzen weniger Verkaufspersonal benötigt werde. "Im Retail gibt es eine gewisse Fluktuation. Das nutzen wir entsprechend aus.“ Aus seiner Sicht sei das „ein großer Hebel“.
Dieser Fokus auf die Kosten ist absolut richtig, da sich die Umsätze und Kosten jeweils in die falsche Richtung entwickelt haben. Zum Verständnis: 2023 sind die Erlöse noch um 15 Prozent gewachsen, während die Kosten nur um 13 Prozent gestiegen sind. 2024 steht jedoch einem Umsatzstieg von mickrigen zwei Prozent eine um sieben Prozent erhöhte Kostenbasis gegenüber.
Gegenüber dem AKTIONÄR sagte eine Hugo-Boss-Unternehmenssprecherin: „Unser Ziel ist es, unseren Kostenanstieg im zweiten Halbjahr gegenüber den sieben Prozent der ersten sechs Monate deutlich zu verringern."
Hugo Boss geht strategisch den richtigen Weg. Es wird aber einige Zeit dauern, bis sich die geplanten Einsparungen auch bilanziell niederschlagen. Nächste Gelegenheit wäre der 5. November, wenn die Q3-Zahlen präsentiert werden. Einstweilen ist die Aktie auch mit Blick auf das negative Chartbild kein Kauf. Ideen für aussichtsreiche Investments erhalten Sie vielmehr in der neuesten Ausgabe (33/2024) des AKTIONÄR, die Sie hier sehr bequem herunterladen können.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Hugo Boss.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Hugo Boss.