Hugo Boss ist auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Schon lange wurde gemunkelt, dass sich der Metzinger Modekonzern vom Luxus-Segment zurückzieht. Jetzt ist es offiziell. Doch das ist nicht der einzige Paukenschlag.
Mark Langer, ehemaliger Finanzvorstand und jetziger Vorstand bei Hugo Boss, macht Schluss mit Luxus. In einem Interview mit dem Handelsblatt sagte er: „Die Bemühungen, in den Luxusmarkt vorzudringen, haben sich nicht als besonders hilfreich für unser Geschäft erwiesen“. Er ergänzt: „Wir sind und bleiben eine gehobene Premium-Marke“.
Bescheidenheit statt Luxus
Im Gegensatz zum ehemaligen CEO Claus-Dietrich Lahrs sind das bescheidene Töne. Dieser wollte Hugo Boss auf eine Stufe mit Armani und anderen Luxuslabels bringen. Doch die rasante Sortiment-Verbreiterung zusammen mit dem gehobenen Preisniveau war ein Konzept, das nicht funktionierte. 15 bis 20 Prozent der Boss-Produkte in Amerika liegen im hohen Preissegment ab 1.500 Dollar. Zum Vergleich: Anzüge der Marke Armani kosten in den USA dasselbe. Allerdings sind diese beliebter und auch bekannter als Boss. Für die Amerikaner war Hugo Boss noch nie eine Luxusmarke.
Das und die schnelle Expansionspolitik brachen dem Metzinger Traditionsunternehmen schließlich das Genick. Der Weg zurück zum Erfolg? "Wir wollen uns wieder stärker auf das Herrenmodegeschäft konzentrieren", sagte Langer dem Handelsblatt. Ganz von der Damenmode wolle sich der Konzern aber nicht verabschieden. "Die Frauenlinie bleibt ein integraler Bestandteil unseres Geschäfts." Die Schließung von 20 Filialen in China und 20 weiteren weltweit bestätigte Langer ebenfalls. Auch ein Personalabbau sei nicht ausgeschlossen.
Mark Langer hat mit diesem Statement einmal mehr bewiesen, dass er in der Lage ist den Konzern aus der Krise zu führen. Als ehemaliger Finanzvorstand kennt er wie kein anderer das Zahlenwerk von Hugo Boss und weiß genau, welche Knöpfe er drücken muss, um wieder Wachstum in der Bilanz vorzuweisen.
Massiver Widerstand voraus
Nach der Gewinnwarnung Anfang des Jahres, dem Vorstandswechsel und dem damit verbundenen Kurseinbruch sollte Hugo Boss das Schlimmste hinter sich haben. Die Aussagen von Mark Langer kommen gut bei den Anlegern an. Die Aktien notieren 1,5 Prozent im Plus. Vor allem Schnäppchenjäger sind mit Titeln wie Hugo Boss jetzt gut beraten. Steigt die Aktie nachhaltig über die 200-Tage-Linie, die bei 56 Euro verläuft und den massiven Widerstand bei 58 Euro, dann würde sich für mutige Anleger eine Kaufchance ergeben.
Methoden der Kleinanleger, die Großen zu kopieren
Autor: Hanke, Ulrich W.
ISBN: 9783864703782
Seiten: 272
Erscheinungsdatum: 30.06.2016
Verlag: Börsenbuchverlag
Art: gebunden
Verfügbarkeit: als Buch und als eBook erhältlich
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Von den großen Investoren kann man sich einiges abschauen – doch was ist für Privatanleger wirklich brauchbar? Ulrich W. Hanke nimmt die Strategien von Benjamin Graham, Warren Buffett, Michael O’Higgins, Joel Greenblatt, John Neff, Peter Lynch, Ken Fisher, William O’Neil, James O’Shaughnessy, Martin Zweig, David Dreman und Anthony Gallea unter die Lupe. Hinzu kommen populäre deutsche Börsenstrategen wie Max Otte, Uwe Lang und Susan Levermann. Hanke analysiert die Methoden der Börsenlegenden und arbeitet heraus, wie die Systeme funktionieren, welche Kennzahlen und welche Werte dabei wichtig sind. Er gibt Anlegern Filter und Checklisten an die Hand, mit denen sie in den Fußstapfen der Börsenstars wandeln können.