Obwohl in den USA und in Europa eine Rezession mit hoher Arbeitslosigkeit droht, gehen die Börsen in New York und in Frankfurt mit deutlichen Kursgewinnen ins Osterwochenende. Die US-Bank JPMorgan hat jetzt ihre Prognose für das zweite Quartal veröffentlicht, die düsterer nicht sein könnte. Kann der DAX sein Momentum über die Osterfeiertage beibehalten?
Die Volkswirte bei JPMorgan rechnen nun für das zweite Quartal mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts des Landes um 40 Prozent und einem Anstieg der Arbeitslosenquote im April auf 20 Prozent, wobei 25 Millionen Menschen ihre Arbeit verlieren werden. Bislang erwarteten die Ökonomen einen BIP-Einbruch im zweiten Quartal um 25 Prozent.
Allerdings gehen die Experten von einer V-förmigen Erholung aus, sollte der Lockdown nicht zu lange anhalten. Sie erwarten weiterhin eine Erholung in der zweiten Jahreshälfte, basierend auf der Annahme, dass die Störungen durch die Pandemie bis Juni verblassen. Genau rechnen sie im dritten Quartal mit einem Rebound von 23 Prozent und im vierten Quartal mit einem Anstieg von 13 Prozent.
Der DAX hat am Donnerstag 231 Zähler höher bei 10.564 geschlossen, nachbörslich im Sog der Wall Street aber weiter zulegen können. Sollte der deutsche Leitindex die Hürde bei 10.600 nachhaltig meistern, steht aus technischer Sicht einem Anstieg bis 11.000 nichts mehr im Weg.
Andererseits nimmt die Gefahr von Gewinnmitnahmen zu, die in einem Test der 10.000-Punkte-Marke resultieren könnte. Eine vorgelagerte Unterstützung liegt bei 10.381/90.
Die durch die Notenbanken ausgelöste Geldschwemme verfehlt ihre Wirkung nicht. Rund um den Globus wächst die Zuversicht, dass eine tiefgreifende Rezession oder gar Depression verhindert werden kann. Allerdings erscheint der Optimismus angesichts der Horrorprognosen, die einige Häuser veröffentlicht haben, auf wackligen Beinen zu stehen. Anleger sollten daher immer noch Cash vorhalten.