Die ambitionierten Infrastruktur- und Konjunkturpakete von US-Präsident Joe Biden zur Ansiedlung von Industriearbeitsplätzen einerseits, zum Ausbau erneuerbarer Energien andererseits zeigen Wirkung. Um in den weiteren Genuss der großzügigen Fördermittel und Steuerrabatte zu kommen, wird First Solar im Süden der USA ein riesige Fabrik errichten.
Entstehen soll das 1,1 Mrd. Dollar schwere Investitionsvorhaben in Louisiana. Die Megafabrik soll das inzwischen fünfte vollintegrierte Fertigungswerk zur Herstellung von Solarmodulen in den USA werden und rund 700 Mitarbeiter beschäftigen.
Gigantische Produktionsleistung geplant
Die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist geplant für das erste Halbjahr 2026. Jährlich sollen Solarmodule mit einer Leistung von 3,5 Gigawatt gefertigt werden. Standortübergreifend kann First Solar dadurch dann Module mit einer Leistung von bis zu 14 Gigawatt liefern.
Zum Vergleich: Die aktuell von der Bundesregierung angestrebten Ausbauziele in Deutschland liegen bei einer installierten Leistung von neun Gigawatt pro Jahr. Würde First Solar Deutschland exklusiv beliefern, könnte es das mit dem für die Fertigungswerke in den USA geplanten Output also eineinhalb mal tun.
Hohe Nachfrage auf Wachstumsmärkten erwartet
Insgesamt will First Solar im Rahmen einer weltweiten Expansionsstrategie, die neben weiteren Montagewerken in den USA auch Standorte in Indien vorsieht, bis 2026 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 26 Gigawatt produzieren und im internationalen Wettbewerb ganz weit oben mitspielen können.
Die ehrgeizigen Pläne zeigen, dass sich der US-Hersteller auf eine hohe Nachfrage einstellt, insbesondere auch in den USA selbst. Dort treffen erneuerbare Energien zwar noch oft auf den erbitterten Widerstand vor allem konservativer Politiker. Angesichts der günstigen Gestehungskosten, selbst in den USA ist Strom aus Wind- und Sonnenergie inzwischen günstiger als Kohle-, Öl- und Gasverstromung, findet aber auch hier langsam ein Umdenken satt.
Für diesen Paradigmenwechsel dürfte First Solar bestens aufgestellt sein, die Kursentwicklung der Aktie spiegelt das wider. Denn in einem für Solaraktien bislang wenig erbaulichen Jahr, haben sich die Papiere von First Solar recht tapfer geschlagen. Einen nicht unerheblichen Beitrag hierzu haben außerdem die zufriedenstellenden Quartalszahlen geleistet. Genau hier hatten Konkurrenten im Solargeschäft wie Enphase Energy, SolarEdge und heute SMA Solar gepatzt.
Während Anleger aktuell bei vielen Solaraktien im Regen stehen gelassen werden, dürfen sich Investoren bei First Solar aufgrund der zuletzt zufriedenstellend ausgefallenen Quartalszahlen sowie der Bekanntgabe ambitionierter Ausbaupläne heute gelassen zeigen.
Wer bereits investiert ist, sitzt die seit einigen Wochen anhaltende Seitwärtskonsolidierung aus und lässt seine bisher erzielten Gewinne laufen.