Mit einem Plus von gut drei Prozent zählt die Hochtief-Aktie am Montag zu den stärksten Werten im MDAX. Mit dem Sprung über die 117-Euro-Marke hat die Aktie charttechnisch zudem ein starkes Kaufsignal geliefert. Der Baukonzern ist in Anbetracht der anstehenden Dividendensaison auch für Dividendenjäger interessant.
Hochtief ist nicht die erste Aktie, die einem auf der Suche nach dividendenstarken Titeln einfällt. Doch der Baukonzern hat mehr zu bieten, als der erste Blick glauben lässt. Seit die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2012 wieder aufgenommen wurde, hat Hochtief die Ausschüttung durchschnittlich um 38 Prozent pro Jahr gesteigert. Zuletzt kamen die Anleger in den Genuss von 4,98 Euro je Aktie. In diesem Jahr sollen für 2019 sogar 6,28 Euro je Aktie ausgeschüttet werden – das entspricht einer Dividendenrendite von 5,5 Prozent.
Die Performance der Hochtief-Aktie lässt seit 2017 allerdings zu wünschen übrig. Auf den ersten Blick verwundert das, da die Baukonjunktur nach wie vor gut läuft und auch das Zahlenwerk von Hochtief überzeugt. Das Problem: Der italienische Infrastruktur- und Mautkonzern Atlantia ist seit der gemeinschaftlichen, rund 18 Milliarden Euro schweren Übernahme des spanischen Mautkonzerns Abertis an Hochtief beteiligt und hält noch 18 Prozent. Das sorgt für Unruhe, denn 2018 stürzte in Genua eine Brücke von Atlantia ein, 43 Menschen starben. Hohe Entschädigungszahlungen drohen, sodass die Italiener bereits ein erstes Hochtief-Paket versilbert haben. Die Angst vor weiteren Aktienverkäufen drückt noch immer auf den Kurs.
Günstig zu haben
Doch bei einem KGV von lediglich 11 ist bereits viel eingepreist. Zudem zahlt sich die Abertis-Übernahme mehr und mehr aus. Über 20 Prozent des Konzerngewinns steuert die lukrative Tochter bereits bei.
Auch sonst läuft es: Im dritten Quartal standen erstmals Aufträge von mehr als 50 Milliarden Euro in den Büchern – etwa das Doppelte des Jahresumsatzes. Alleine im dritten Quartal kamen rund sieben Milliarden Euro dazu. Stetiges Umsatz- und Gewinnwachstum seit Jahren ist die Folge und dürfte sich fortsetzen. Für 2019 wird ein Gewinn von 9,45 Euro erwartet, die Ausschüttungsquote beträgt damit 66 Prozent.
An der spendablen Ausschüttungspolitik sollte sich künftig nichts ändern. Sobald die Unsicherheit wegen Atlantia aus dem Markt ist, dürfte auch die Aktie eine Rallye aufs Parkett legen.
DER AKTIONÄR hat Hochtief nach dem charttechnischen Kaufsignal auch ins Hebel-Depot neu aufgenommen. Der Call notiert bereits gut 15 Prozent im Plus. Mehr Details zum Schein und die sonstige Depotzusammensetzung finden Sie hier.
Dieser Text ist in leicht veränderter Form in der Printausgabe 04/20 von DER AKTIONÄR Teil der Titelstory erschienen. Welche Dividendenstars 2020 noch ins Depot gehören und wo bis zu 16 Prozent Rendite winken, erfahren Sie hier.