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29.09.2022 Marion Schlegel

H&M nach negativem Ausblick erneut unter Druck, Russland-Geschäft abgeschrieben

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Hennes & Mauritz

Nach schwachen Geschäften im dritten Geschäftsquartal ist der Modekonzern Hennes & Mauritz (H&M) besser in den September gestartet. Nichtsdestotrotz seien die Aussichten auf die kommenden Monate sehr negativ, auch weil Beschaffungskosten wegen des anziehenden Dollars weiter steigen. Die Aktie notiert am Vormittag deutlich im Minus.

Die neue Herbstkollektion komme bei den Kunden gut an, und die Umsätze vom 1. bis 27. September seien in den jeweiligen Landeswährungen sieben Prozent höher ausgefallen als im Vorjahr, teilte der Konzern am Donnerstag in Stockholm mit. Die Aussichten bleiben aber schlecht.

Hennes & Mauritz (WKN: 872318)

H&M will deshalb die Kosten senken. Erste Auswirkungen des Programms, das jährlich rund zwei Milliarden schwedische Kronen (183 Millionen Euro) an Einsparungen bringen soll, seien aber erst im zweiten Halbjahr 2023 zu erwarten. An der Börse kamen die Nachrichten am Donnerstag nicht gut an, die Aktie rutschte am Morgen zeitweise um mehr als sieben Prozent ab. Derzeit notiert die H&M-Aktie auf der Handelsplattform Tradegate 4,4 Prozent im Minus bei 9,39 Euro.

Im dritten Geschäftsquartal (bis Ende August) lief es für die Schweden noch schlechter, als die Analysten befürchtet hatten. Die Bruttomarge fiel mit 49 Prozent niedriger aus als gedacht, ein Jahr zuvor hatte sie noch bei 53,2 Prozent gelegen. Gründe für den Rückgang waren gestiegene Preise für Rohstoffe und Frachtkosten. Und auch der bereinigte operative Gewinn brach ein: Mit 3,01 Milliarden schwedischen Kronen fiel er um mehr als die Hälfte und lag auch deutlich unter den von den Analysten erwarteten 4,34 Milliarden.

Bereits Mitte September hatte H&M mitgeteilt, dass die Geschäfte schwach gelaufen sind. Mit 57,45 Milliarden schwedischen Kronen (5,4 Milliarden Euro) lagen die Einnahmen in den Monaten Juni bis August gemessen in den jeweiligen Landeswährungen vier Prozent niedriger als ein Jahr zuvor.

Im dritten Quartal wirkte sich auch der Mitte Juli angekündigte Rückzug aus Russland negativ auf die Bilanz aus. Der gesamte Abwicklungsprozess habe einmalige Kosten in Höhe von rund 2,1 Milliarden schwedischen Kronen verursacht. Darin enthalten sei bereits eine Rückbuchung von nicht realisierten Wechselkursgewinnen in Höhe von 353 Millionen schwedischen Kronen. Insgesamt fallen damit die Kosten wegen Wechselkurseffekten etwas höher aus als angekündigt. H&M hat bislang mehr als 30 von insgesamt 172 Filialen in Russland dauerhaft geschlossen.

Die Aktie von H&M kennt seit Monaten nahezu nur eine Richtung: die nach unten. Derzeit ist keine Trendwende in Sicht.

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