Wegen der kassierten Prognose verbucht die Aktie von am Freitag herbe Verluste – und auch die Papiere der Online- und Modebranche werden mit hinab gezogen. Weil die Verbraucher wegen Inflation und Rezessionsängsten weniger Geld ausgeben, erwartet auch der Modehändler schwindende Einnahmen.
Die Zalando-Aktie rauscht um 13,2 Prozent nach unten und zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit Ende 2014. Vorübergehend fiel der Kurs unter den Ausgabepreis von 21,50 Euro beim Börsengang im Herbst 2014.
Der DAX-Konzern hatte seine Jahresziele am Donnerstag nach Börsenschluss überraschend drastisch zusammengestrichen. Verantwortlich für die schlechten Aussichten sind unter anderem die hohe Inflation, Rezessionsängste und eine trübe Stimmung vieler Verbraucher. Analysten strichen daraufhin zwar reihenweise ihre Kursziele für die Aktie zusammen. Die meisten lagen mit ihren neuen Kurszielen jedoch weiterhin deutlich über dem aktuellen Kursniveau von gut 22 Euro.
An der Börse zog der Ausverkauf der Zalando-Titel auch die Wettbewerber in Mitleidenschaft. Der britische Rivale Asos verliert 1,2 Prozent, auch die Mode-Ketten Inditex und Hennes & Mauritz notieren im Minus. Auch Online-Aktien wie HelloFresh und Delivery Hero sind mit Verlusten von vier bis sechs Prozent von dem Trend betroffen.
Mit seinem Online-Vertrieb galt Zalando lange Zeit als Profiteur der Corona-Pandemie, was sich auch am Aktienmarkt niedergeschlagen hatte. Zwischen dem Corona-Schock im März 2020 und dem Hoch im Juli 2021 hatte sich der Wert nahezu vervierfacht. Seit dem Rekordhoch von knapp 106 Euro ging es mit dem Kurs aber strikt bergab. Allein seit Jahresbeginn verbuchte die Zalando-Aktie eine Wertminderung von mehr als zwei Dritteln.
Nicht nur die Geschäftsaussichten auch der Chartverlauf sieht bei Zalando nicht gut aus. Anleger lassen hier die Finger weg. Auch die Aktien von HelloFresh, H&M & Co sind klar angeschlagen. Insgesamt sollte eine Beruhigung der Lage abgewartet werden.