Der Rüstungsboom hat der Hensoldt-Aktie im Wochenverlauf wieder einmal ein neues Rekordhoch beschert. Am Donnerstag hat der Spezialist für Rüstungselektronik nun Zahlen vorgelegt. Diese signalisieren zwar anhaltend starkes Wachstum beim MDAX-Konzern, doch die Erwartungen am Markt waren im Vorfeld auch durchaus hoch.
Hensoldt will weiterhin von der hohen Nachfrage nach Rüstungsgütern profitieren und 2025 den Umsatz auf 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro steigern. Im abgelaufenen Jahr waren die Erlöse um 21 Prozent auf 2,24 Milliarden Euro geklettert. Damit blieb der Konzern etwas hinter den Erwartungen zurück.
Das bereinigte EBITDA stieg derweil zum Vorjahr von 329 auf 405 Millionen Euro und damit etwas stärker als von Analysten erwartet. Die entsprechende Marge legte von 17,8 auf 19,4 Prozent zu. Für das laufende Jahr wird nun eine Marge von 19 Prozent angepeilt. Auch der bereinigte Free Cashflow hat sich gut entwickelt und kletterte deutlich um 26 Prozent auf 249 Millionen Euro.
Stark bleibt auch der Auftragseingang. Dieser betrug 2024 rund 2,9 Milliarden Euro nach 2,09 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Book-to-Bill-Ratio lag damit bei 1,3. Für die Aktionäre soll es künftig eine um zehn Cent höhere Dividende von 50 Cent je Aktie geben.
CEO optimistisch
„Die Nachfrage nach hochentwickelten elektronischen Verteidigungs- und Sicherheitslösungen, wie Hensoldt sie anbietet, wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen“, zeigte sich Hensoldt-CEO Oliver Dörre zufrieden. „Das zeigt sich an unserem erneut sehr hohen Auftragseingang im Geschäftsjahr 2024, der deutlich über unseren Erwartungen lag. Dazu haben unsere europäischen Partnerländer mit rund 40 Prozent maßgeblich beigetragen.“
Eine leichte Enttäuschung beim Umsatz, eine positive Überraschung bei der Marge: Unter dem Strich lagen die Zahlen etwa im Rahmen der Erwartungen. Nach dem starken Lauf der Aktie zuletzt könnte dies den Anlegern in einer ersten Reaktion zwar nicht ausreichen. An den langfristig guten Aussichten hat sich angesichts des Rüstungsbooms aber nichts geändert. Die Aktie könnte weiter steigen, Favorit in der Branche bleibt aber der Blue Chip Rheinmetall.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Rheinmetall.