Der Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt hat dank der bereits im vergangenen Jahr erteilten Aufträge im ersten Halbjahr kräftig zugelegt und blickt dank der Aufrüstung der Bundeswehr auf goldene Zeiten. Die Aktie reagiert allerdings mit einem deutlichen Kursverlust auf die vorgelegten Zahlen.
In den ersten sechs Monaten des Jahres zog der Umsatz um gut 40 Prozent auf 682 Millionen Euro an. Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA stieg um rund 38 Prozent auf 61 Millionen Euro.
„Das erste Halbjahr unterstreicht, dass Hensoldt den vor unserer Industrie liegenden Kraftakt aus einer Position der Stärke heraus angeht“, sagte Konzernchef Thomas Müller laut Mitteilung. „Mit der parlamentarischen Verabschiedung des Sondervermögens und des erhöhten Verteidigungshaushalts für 2023 ist eine wichtige Grundlage gelegt, die Bundeswehr zu einer zukunftsorientierten Armee zu ertüchtigen, und entsprechende Ausschreibungen laufen aktuell an.“ Aufgrund der für den Konzern günstigen Aussichten erhöhte er die Prognose für den Auftragseingang.
Beim Verhältnis Auftragseingang zum Umsatz (Book-to-bill-ratio) werde im laufenden Jahr jetzt ein Wert von 1,1 bis 1,2 erwartet. Bisher hatte das Unternehmen mehr als 1,0 in Aussicht gestellt. Die übrigen Prognosen wurden bestätigt. So soll der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zulegen. Beim bereinigten EBITDA werde ein Wert von 285 bis 300 (2021: 261) Millionen Euro erwartet.
Hensoldt ist einer der großen Profiteure der zunehmenden Investitionen vieler Länder in ihr Verteidigungsbudget. Die Aktie ist günstig bewertet und notiert so hoch wie seit Anfang Mai nicht mehr. Anleger können den Rücksetzer zum Kauf nutzen. Ein neues Rekordhoch ist mittelfristig möglich.
Mit Material von dpa-AFX