Hensoldt ist eine der Aktien gewesen, die in diesem Jahr den Gesamtmarkt massiv outperformt hatten. Dies ist zwar immer noch so, doch der Abstand auf die Verfolger ist seit Monatsbeginn deutlich kleiner geworden. Viele Anleger dürften sich fragen, ob der Hype um Rüstungs-Aktien anhalten wird oder ob ein Verkauf ratsam ist.
Fundamental betrachtet gibt es weiter keine Anhaltspunkte, die gegen eine Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung sprechen. Hensoldt hatte erst mit den endgültigen Zahlen für 2023 den Gesamtjahresausblick erhöht. Man erwartet ein stark steigendes bereinigtes EBITDA und auch ein starkes Wachstum von Umsatz und Auftragseingang. Die Book-to-bill-Ratio soll dabei zwischen 1,1 und 1,2 liegen.
Aus technischer Sicht ist auch noch keine Panik angesagt. Der seit Januar gültige Aufwärtstrend ist trotz des jüngsten Rücksetzers intakt. Der verläuft in etwa bei 38 Euro, wo die Gap-Kante von Ende März zu finden ist. Außerdem stand die Marke vor gut einer Woche mehrmals im Mittelpunkt.
Sollte jedoch die Trendlinie gebrochen werden, ist wohl ein Fall in Richtung 36 Euro zu erwarten. Dort laufen das Februar-Hoch und die 50-Tage-Linie zusammen. Fällt auch diese Bastion, kann es durchaus bis 30,50 Euro nach unten gehen, wo der GD200 wartet.
Die Tatsache, dass die Hensoldt-Aktie heute in einem freundlichen Marktumfeld konsolidiert ist nicht besorgniserregend, sollte aber genauer beobachtet werden. Eine Branchenrotation kann irgendwann auch die Rüstungspapiere erfassen. Wer investiert ist, bleibt ruhig.