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Der Boom bei Rüstungsaktien hat in den vergangenen Wochen auch Hensoldt deutlich nach oben getrieben. Doch mit den Zahlen und vor allem dem Ausblick hat der Rüstungselektronikkonzern nun enttäuscht. Der erwartete Ausbruch auf ein neues Rekordhoch lässt auf sich warten, die Aktie verliert im frühen Handel vielmehr an Boden.
Angesichts der gestiegenen Nachfrage etwa nach Aufklärungs-, Überwachungs- und Selbstschutzsystemen ist der Auftragseingang bei Hensoldt 2023 zum Vorjahr von 1,99 auf 2,09 Milliarden Euro gestiegen – insgesamt standen Ende des Jahres Aufträge im Wert von 5,53 Milliarden Euro in den Büchern. Der Umsatz kletterte wie erwartet um 8,2 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA legte deutlicher um 12,7 Prozent auf 329 Millionen Euro zu und übertraf damit die Konsensschätzung. Die EBITDA-Marge fiel mit 19,9 Prozent zudem höher aus als die konzerneigene Prognose von etwa 19 Prozent.
Unter den Erwartungen lag die um zehn Cent angehobene Dividende von 0,40 Euro je Aktie. Hier waren 0,48 Euro erwartet worden. Die Rendite beläuft sich nun auf etwa 1,2 Prozent.
Eher eine Enttäuschung war auch der Ausblick. Für das laufende Jahr 2024 peilt Hensoldt nun einen Umsatz von rund zwei Milliarden Euro an. Experten hatten 2,18 Milliarden Euro erhofft. Auch die Marge für das bereinigte EBITDA sieht Hensoldt mit 19 bis 20 Prozent in der Mitte etwas niedriger als die vom Markt prognostizierten 19,9 Prozent. Der Auftragseingang soll dabei allerdings deutlich schneller zulegen als der Umsatz. Zur Einordnung: Zuletzt lag die Book-to-bill-Ratio bei 1,1.
Die Zahlen von Hensoldt sind etwas schwächer als erwartet. Der Konzern kann von der hohen Nachfrage nach Rüstung bislang nicht so stark profitieren wie etwa Rheinmetall. Die Aktie dürfte etwas an Boden verlieren. Langfristig bleiben die Aussichten aber gut, auch Hensoldt wird von der Zeitenwende profitieren. Anleger können an Bord bleiben.
