Die HelloFresh-Aktie ist gestern mit einem Kursplus von 17 Prozent aus dem Xetra-Handel gegangen. Mit diesem Paukenschlag hat sich der Titel an die MDAX-Spitze katapultiert. Beflügelt haben Spekulationen über die Übernahme eines Konkurrenten durch Amazon. Nun könnte der deutsche Kochboxenversender jedoch ins Visier von Leerverkäufern geraten. Es wäre nicht das erste Mal.
Eine derart starke Performance ist keine absolute Seltenheit bei der HelloFresh-Aktie. Seit dem IPO im Jahr 2017 ist es schon zehnmal zu zweistelligen Wertzuwächsen an einem Tag gekommen. Die Kursgewinne waren aber meist nicht nachhaltig. So hatte die Aktie beispielweise Mitte November des vergangenen Jahres 13 Prozent an einem Tag zugelegt, nur um dann in der Woche darauf direkt wieder um 16 Prozent in die Tiefe zu rauschen.
HelloFresh ist generell ein beliebter Titel für Shortseller. Auf Kursverluste setzen aktuell etwa die Manager von AHL Partners und Marshall Wace mit Positionsgrößen von 1,31 beziehungsweise 2,16 Prozent. Auch die Leeverkäufer von Perbak Capital Partners sorgten vor zwei Wochen bereits für eine Short-Attacke. Ihre Short-Position beläuft sich aktuell auf 0,60 Prozent. Ähnliche Attacken könnte es nun auch wieder geben.
Die Aktie ist kurzfristig heiß gelaufen. Grund waren die Übernahmespekulationen um den britischen Wettbewerber Ocado durch Amazon. Ein Deal ist aber längst nicht fix. Für HelloFresh steht ohnehin kein Käufer im Raum und das Unternehmen birgt weiterhin Risiken wie eine hohe Abwanderungsquote. Die Aktie ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR.