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03.06.2017 Marion Schlegel

Heimlicher Outperformer: Fresenius mit Verdreißigfachung

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Fresenius

Einen Kursgewinn von mehr als 3.000 Prozent –diese Performance trauen die meisten Anleger wohl nur hochspekulativen Technologiewerten zus. Die wenigsten denken bei einer solchen Entwicklung wohl an den als „unsexy“ geltenden DAX-Konzern Fresenius. Genau dieser hat aber diese Performance in den vergangenen 15 Jahren erzielen können. Was genau steckt hinter der Erfolgsgeschichte? DER AKTIONÄR gibt einen Einblick in das Unternehmen und nimmt die jüngsten Entwicklungen unter die Lupe.

4-Säulen-Konzern

Fresenius ist ein weltweit tätiger Gesundheitskonzern, dessen Geschäfte sich in vier rechtlich selbstständige Unternehmensbereiche gliedern: Fresenius Medical Care (FMC), Fresenius Kabi, Fresenius Helios und Fresenius Vamed. Allen vier Segmenten gelang im ersten Quartal erneut ein Umsatzplus. Einer der Haupttreiber im Konzern ist mit FMC einer der größten Dialyseanbieter der Welt. Er profitierte zuletzt vor allem von einem starken Wachstum im eher neuen Geschäftsfeld Versorgungsmanagement, welches Dienstleistungen rund um die eigentliche Dialysebehandlung wie Labordienstleistungen oder Medikamente umfasst. Die geplante US-Unternehmenssteuerreform biete Chancen und sei der entscheidende Kurstreiber für den günstig bewerteten Dialysespezialisten, erklärt Michael Jüngling, Analyst bei Morgan Stanley.

Für großes Aufsehen sorgten in den vergangenen Monaten aber zwei andere Bereiche: Zunächst kündigte Fresenius Helios im September vergangenen Jahres den Kauf von Quirónsalud an, der größten Krankenhauskette Spaniens. Mit 5,76 Milliarden Euro war dies die bislang größte Übernahme in der Firmengeschichte. Quirónsalud betreibt 43 Kliniken und beschäftigt 35.000 Mitarbeiter. Fresenius erhofft sich hiervon große Wachstumschancen.

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Einstieg in das Biosimilars-Geschäft

Zuletzt legte dann die Sparte Kabi, in der Fresenius das Geschäft mit Infusionen, flüssigen Generika und klinischer Ernährung bündelt, mit einem Doppelschlag noch eins drauf. Zum einen will Fresenius Kabi für umgerechnet 4,4 Milliarden Euro den US-Pharmakonzern Akorn kaufen. Damit stärkt der Konzern sein Geschäft mit intravenös zu verarbeitenden Nachahmermedikamenten in den USA. Zum anderen verleibt sich Fresenius Kabi die Biosimilars-Sparte der Merck KGaA ein. Biosimilars sind Nachahmerprodukte von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln. Die Akquisition umfasst die vollständige Produktpipeline mit Schwerpunkt auf Krebs- und Autoimmunerkrankungen. Fresenius betritt hiermit einen neuen Milliardenmarkt. Experten gehen davon aus, dass das weltweite Marktpotenzial für Biosimiliars allein bis 2020 bereits knapp 250 Milliarden Euro erreichen wird.

Langjähriger Erfolgsgarant

Das Unternehmen besticht durch ein starkes Management, eine hervorragende Akquisitionsstrategie und eine hohe Wachstumskontinuität. Mit den jüngsten Zukäufen hat Fresenius ein gutes Händchen bewiesen. Der Wachstumskurs dürfte in Zukunft beibehalten werden, genauso wie die starke Entwicklung im Vergleich zum DAX. Die Aktie bleibt für Langfristinvestoren weiter erste Wahl.

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