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09.06.2021 Michael Schröder

Heidelberger Druck: Plötzlich unter Druck – Kaufchance?

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Heidelberger Druck

Heidelberger Druck will im laufenden Geschäftsjahr dank Kostensenkungen und anziehender Nachfrage wieder einen Gewinn einfahren. Der Turnaround wurde erwartet. Doch die Erwartungshaltung war am Ende etwas zu hoch. Investoren hatten eine höhere operative Marge erwartet. Die Aktie fällt deutlich zurück.

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Die wieder anziehende Nachfrage vor allem aus China hat Heidelberger Druck 2020/21 bessere Geschäfte ermöglicht als zunächst erwartet – sowohl beim Umsatz und der operativen Rendite wurde die eigene Prognose übertroffen. Die Umsätze sanken um nahezu ein Fünftel auf 1,91 Milliarden Euro, das um Umbaukosten bereinigte operative Ergebnis kletterte dank Kostensenkungen und Jobabbau um 43 Prozent auf 146 Millionen Euro. Unterm Strich wurde der Verlust von 343 Millionen Euro auf 43 Millionen Euro gesenkt.

Im laufenden Geschäftsjahr 2021/22 (Ende März) soll es nun ein leicht positives Nachsteuerergebnis geben. Zwar werde sich der Werbedruck von den Auswirkungen der Pandemie eher langsamer erholen, während der Verpackungsdruck das Vorkrisenniveau bereits frühzeitig wieder erreicht habe. In Summe sei noch nicht mit einer vollständigen Markterholung zu rechnen, hieß es aus der Konzernzentrale.

Der Umsatz soll mindestens zwei Milliarden Euro erreichen. Bei der EBITDA-Marge bleibt das Unternehmen wegen Unsicherheiten bei Höhe und Zeitpunkt von Unternehmensverkäufen vorsichtig, inklusive Umbaukosten werden sechs bis sieben Prozent angestrebt nach fünf Prozent im Vorjahr.

Diese Planvorgaben sind einigen Investoren zu konservativ, in Finanzkreisen wurde bereits eine Marge von acht Prozent diskutiert. Folge: Die Aktie verliert mehr als zehn Prozent Euro. In den vergangenen Monaten hatte sich der Kurs aber auch deutlich erholt. Erst in diesem Januar war der Aktie wieder der Sprung über die Marke von einem Euro gelungen.

Heidelberger Druck (WKN: 731400)

Der Rücksetzer sollte nach der jüngsten Kursrallye nicht überbewertet werden. Spätestens im Bereich um 1,40/1,50 Euro sollte sich der Kurs wieder stabilisieren. Die Turnaround-Story ist weiter intakt. Erholen sich die durch Corona gefallenen Auftragseingänge in den kommenden Monaten weiter, dürfte auch die Profitabilität wieder steigen. Setzt der Vorstand zudem weiter die eingeleiteten Maßnahmen zur Unternehmenstransformation erfolgreich um und bestätigen sich die Erholungstendenzen in wichtigen Absatzmärkten, dürfte der Konzern mittelfristig wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren.

(Mit Material von dpa-AFX)

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