Es war wirklich knapp, doch es hat nicht gereicht: Die Aktie des Baustoffriesen Heidelberg Materials ist kürzlich am Versuch gescheitert, das bisherige Mehrjahreshoch bei 103,60 Euro zu überspringen. Bei 103,45 Euro war der Kursanstieg beendet, aktuell korrigiert die Aktie des global tätigen DAX-Konzerns wieder.
Doch der Aufwärtstrend ist immer noch intakt. Das Chartbild ist zwar nicht mehr ganz so bullish wie vor dem kleineren Kursrücksetzer, dennoch stimmen die Aussichten. Und auch fundamental betrachtet sind die Perspektiven für die Anteilscheine von Heidelberg Materials durchaus gut. Trotz der eher mauen wirtschaftlichen Entwicklung in wichtigen Volkswirtschaften und einer in vielen Ländern schwachen Baukonjunktur läuft es bei den Heidelbergern rund. Geht es nach den jüngsten Analystenstudien, so müssten die Papiere bereits deutlich höher notieren. Exane BNP sieht den fairen Wert in einer gestern veröffentlichten Studie erst bei 128 Euro erreicht, bei Redburn lautet das Kursziel sogar satte 136 Euro.
Zuletzt kaufte das Unternehmen in den USA gleich dreifach zu für insgesamt 380 Millionen Dollar. So übernahm Heidelberg Materials den Zuschlagstoff- und Asphalthersteller Highway Materials. Das Unternehmen verfügt über vier Schottersteinbrüche, Asphaltmischanlagen und Recylingbetriebe. Zudem schluckte der DAX-Konzern den Zuschlagstoffhersteller Victory Rock sowie den Baustoffproduzenten Aaron Materials. Durch diese Zukäufe will Heidelberg Materials "das Portfolio auf einem Kernmarkt optimieren" und erweitert gleichzeitig das Angebot an Recycling-Produkten, einer wichtigen Nische, die bereits deutlich wächst und in Zukunft vermutlich immer gefragter sein dürfte.
Auch wenn sich das Chartbild zuletzt durch den gescheiteten Ausbruchsversuch wieder etwas eingetrübt hat, bleibt DER AKTIONÄR für die Anteilscheine von Heidelberg Materials weiterhin zuversichtlich gestimmt. Die Aktie ist mit einem KGV von 8 für das laufende Jahr sowie einem KBV von 0,9 immer noch eines der größten Schnäppchen im DAX und – wie nun vom Bankhaus Metzler erneut hervorgehoben wurde – auch im Branchenvergleich sehr günstig bewertet. Der Stoppkurs sollte bei 70,00 Euro belassen werden.