Angesichts wohl sinkender Transportpreise sind die Aktien von Hapag-Lloyd am Donnerstag unter Druck geraten. Auch am heutigen Freitag setzen sie die Talfahrt fort. Mehr als sieben Prozent geht es am Vormittag nach unten auf 294,60 Euro. Damit sanken sie auf den tiefsten Stand seit Ende Juli.
Zugleich fielen sie damit auch unter die 21-Tage-Linie, die aktuell bei 313 Euro den kurzfristigen Trend der Aktie signalisiert sowie unter 90-Tage-Linie bei 329 Euro für den mittelfristigen Trend.
Dabei waren die Quartalszahlen und auch der Ausblick durchaus stark. Wie die Hamburger Container-Reederei zur Vorlage ihrer detaillierten Quartalszahlen aber mitteilte, dürften sich die Lieferketten absehbar wieder entspannen, was im Gegenzug auf die Frachtraten für Containertransporte drücken wird. Diese waren während der Corona-Pandemie extrem gestiegen und davon hatten auch die Aktien von Hapag-Lloyd profitiert. Vor Beginn der Pandemie hatten sie um die 70 Euro gekostet. Das Rekordhoch erreichten sie dann im Mai 2022 bei knapp unter 475 Euro.
Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für Hapag-Lloyd nach den Zahlen von 173 auf 190 Euro angehoben, die Einstufung aber auf "Underweight" belassen. Analyst Samuel Bland erhöhte in einer am Freitag vorliegenden Studie seine Schätzungen in Richtung des oberen Rands der vom Unternehmen ausgegebenen Zielspanne für 2022. Wegen der hohen Bewertung der Aktie bleibe er bei der Empfehlung "Untergewichten" und rät in der Branche eher zu Moeller-Maersk.
Im Jahresverlauf steht das Papier von Hapag-Lloyd immer noch besser da als die meisten deutschen Aktien. Die Aktie fiel vor einigen Wochen allerdings bereits unter den Stopp des AKTIONÄR und wurde mit einem satten Gewinn verkauft. Aus charttechnischer Sicht ist nun zunächst die Verteidigung der 200-Tage-Linie wichtig. Derzeit besteht kein Handlungsbedarf.