Erst heute hatte die Schweizer Beteiligungsgesellschaft BB Biotech ihren Quartalsbericht veröffentlicht und dabei unter anderem bekannt gegeben, die ohnehin bereits größte Beteiligung im Portfolio aufgestockt zu haben. Mit einem Anteil von 9,8 Prozent (per 31. März 2018) ist Ionis Pharmaceuticals der mit Abstand größte Wert der Schweizer. Nun kann BB Biotech jubeln: Wie am heutigen Freitag bekannt wurde, hat Ionis einen Milliardendeal mit Biogen abgeschlossen. Es geht dabei um eine 10-jährige Zusammenarbeit mit dem Ziel der Entwicklung neuer Therapien für neurologische Erkrankungen, insbesondere Demenz.
Der Deal sieht vor, dass Biogen an Ionis eine Milliarden Dollar in bar bezahlt, bestehend aus 625 Millionen Dollar für den Kauf von 11.501.153 Ionis-Aktien zum Preis von 54,34 Dollar je Aktie (Schlusskurs am Donnerstag: 45,85 Dollar!) und einer Zahlung von 375 Millionen Dollar. Die Vereinbarung sieht außerdem vor, dass Biogen die Option hat, die im Rahmen der Zusammenarbeit identifizierten Kandidaten zu lizenzieren. Biogen wird für die Entwicklung und Vermarktung verantwortlich sein. Ionis hat im Gegenzug Anspruch auf Meilensteinzahlungen, Lizenzgebühren und Umsatzbeteiligungen.
In den vergangenen Wochen und Monaten konnte Ionis bereits mit der einen oder anderen guten News auf sich aufmerksam machen – beispielsweise neue vorläufige Phase-2-Studiendaten zu Nusinersen (Handelsname: Spinraza). Der Aktie konnten diese allerdings keine nachhaltigen Impulse liefern. Mit dem nun veröffentlichten Deal und dem damit verbundenen Aufschlag (immerhin 18,5 Prozent auf den Schlusskurs vom Donnerstag), den Biogen bereit ist zu bezahlen, hat sich das Papier jedoch eindrucksvoll zurückgemeldet. Selbst eine Komplettübernahme durch Biogen ist über kurz oder lang nicht ausgeschlossen. DER AKTIONÄR bleibt deswegen bei seiner positiven Einschätzung zur Aktie von Ionis. Die Aktie von BB Biotech zeigt derweil noch keine Reaktion auf die Meldung. Jedoch notierte der Wert auch zuletzt bereits rund neun Prozent über dem Inneren Wert des Portfolios. Der Aufschlag dürfte sich dadurch bei gleichen Rahmenbedingungen um knapp zwei Prozent verringern.