Am Wochenende gab es bereits Gerüchte. Das Wall Street Journal berichtete, dass der Schweizer Pharma-Konzern Roche den Gentherapie-Player Spark Therapeutics übernehmen wolle (vgl. „Breaking: Roche vor Übernahme von Gentherapie-Player Spark Therapeutics.“). Nun kam die offizielle Meldung. Für insgesamt 4,3 Milliarden Dollar soll die Akquisition im zweiten Quartal abgeschlossen werden. Roche zahlt damit 114,50 Dollar je Spark-Aktie. Dies entspricht einem Aufschlag zum Schlusskurs vom Freitag von 51,56 Dollar von 122 Prozent. Der Verwaltungsrat von Spark Therapeutics hat der Transaktion bereits zugestimmt. Damit hat sich Roche gegen mindestens einen weiteren Bieter durchsetzen können, hieß es.
Roche kann mit der Milliardenübernahme sein Geschäft mit Medikamenten gegen die Bluterkrankheit stärken. Hier dürfte sicherlich die sich in der Entwicklung befindende Gentherapie gegen Hämophilie A von großem Interesse sein. Damit könnten die Schweizer das Portfolio rund um das zugelassene Medikament Hemlibra ausbauen. Spark Therapeutics hat aber auch auf der Zulassungsseite bereits von sich Reden gemacht. Mit der Zulassung von Luxturna (gegen die RPE-65-vermittelte vererbte Netzhautdystrophie) gelang der Biotech-Gesellschaft die erste Zulassung einer Gentherapie mit einem AAV-Vektor überhaupt.
DER AKTIONÄR hatte bereits in Ausgabe 27/2018 auf die spannende Gentherapie-Pipeline von Spark Therapeutics hingewiesen: „Luxturna, die Hämophilie-Projekte sowie die starke Stellung im Bereich der zukunftsträchtigen Gentherapie machen aus Spark Therapeutics erst recht nach der Milliardenübernahme von AveXis durch den Pharmakonzern Novartis zu einem heißen Übernahmekandidaten im Biotech-Sektor.“
Ein Schnäppchen ist die Übernahme für Roche sicherlich nicht, das Unternehmen passt jedoch sehr gut ins Portfolio. Die Aktie bleibt ganz klar einer der Favoriten des AKTIONÄR im Sektor. Zuletzt ist das Papier von einem neuen 52-Woche-Hoch zum nächsten geklettert. Anleger lassen hier ihre Gewinne weiter laufen.