Paukenschlag zum Jahresende: Die Pharma-Riesen Pfizer und GlaxoSmithKline (GSK) bringen ihre Konsumgütergeschäfte in ein neues Gemeinschaftsunternehmen ein. Demnach entsteht ein neuer Weltmarktführer in diesem Bereich mit einem Jahresumsatz von 12,7 Milliarden Dollar. GlaxoSmithKline wird mit einem Anteil von 68 Prozent die Mehrheit am Joint Venture halten, der restliche Teil steht Pfizer zu. Vorbörslich können beide Papiere zulegen.
Sinnvoller Schritt
Das Geschäft mit Konsumgütern zählt nicht (mehr) zu den großen Wachstumssegmenten von Big Pharma. Novartis stieg im März aus dem Konsumgüter-Joint Venture mit GlaxoSmithKline aus, sodass das komplette Geschäft dem britischen Pharma-Giganten gehörte. Nun bringt wiederum GSK das Segment in ein neues Gemeinschaftsunternehmen mit Pfizer ein. Die Amerikaner hatten vergeblich nach einem Käufer für diesen Bereich gesucht.
Es handelt sich bei den beiden Sparten um komplementäre Geschäfte. Unter dem Dach des neuen Joint Ventures werden Marken wie Sensodyne und Voltaren von GSK, aber auch Pfizer-Produkte wie Advil, Centrum und Caltrate vereint sein. Die Briten rechnen mit stärkeren Verkäufen sowie höherem Cash Flow und Gewinnwachstum. Im zweiten Halbjahr 2019 sollen die Transaktionen abgeschlossen sein. Der Druck auf die Konsumgüter-Konkurrenz nimmt damit zu.
GlaxoSmithKline wird umgekrempelt
Damit setzt sich der Umbau beim britischen Pharma-Konzern unter der Leitung von Emma Walmsley fort. Neben der Ausgliederung des Gentherapie-Portfolios an Orchard Therapeutics überraschte GSK den Markt vor Kurzem mit der Übernahme des Krebs-Spezialisten Tesaro.
Sprung über Signallinie abwarten
Die Akquisition von Tesaro hat dem Markt nicht geschmeckt und die GSK-Aktie unter die 200-Tage-Linie gedrückt. Dass die Briten das Konsumgütergeschäft mit Pfizer bündeln wollen, ist absolut sinnvoll, um Synergiepotenziale freizusetzen. Interessierte Anleger warten jedoch den Sprung über die Signallinie ab.