Der Cannabis-Markt hat im vergangenen Jahr mit der Legalisierung in Kanada einen massiven Aufschwung erfahren. Es folgte Ende 2018 eine Konsolidierung, die aber längst wieder abgeschlossen ist. Seitdem zeigt der Trend wieder klar nach oben. Dabei hat man gerade einmal einen Bruchteil des möglichen Marktvolumens erreicht. Arcview Market Research und BDS Analytics bezifferten den Wert im vergangenen Jahr auf knapp zehn Milliarden US-Dollar. Analyst Christopher Carey von der Bank of America rechnet damit, dass der gesamte Cannabismarkt eines Tages ein Volumen von 166 Milliarden Dollar erreichen könnte. Die besten Ausgangspositionen für die Erschließung dieses gigantischen Marktes werden aber jetzt vergeben. Canopy Growth hat sich nicht zuletzt durch die Top-Partnerschaft mit Constellation Brands bereits bestens positioniert, Aurora Cannabis kann hinsichtlich Produktionskapazitäten keiner etwas vormachen. Aber es gibt auch ein Unternehmen aus der zweiten Reihe, das sich ein ordentliches Stück am Markt sichern könnte und das derzeit im Vergleich zur Konkurrenz noch extrem günstig zu haben ist. Es handelt sich dabei um die kanadische Hexo, die bislang insbesondere in der zweitgrößten Provinz Kanadas, Quebec, enorm stark vertreten ist.
Von Quebec in die ganze Welt
In Quebec hat sich Hexo im vergangenen Jahr den Löwenanteil an den von der Provinz vergebenen Abnahmekapazitäten gesichert. Canopy, Aphria, Aurora und Tilray folgen mit deutlichem Abstand. Und Hexo arbeitet bereits mit Hochtouren daran, in Zukunft auf Landesebene und auch international weiter zu expandieren. Das Unternehmen hat Einzelhandelsverträge in fast allen kanadischen Provinzen abgeschlossen und derzeit 37 Produkte im Angebot. In den kommenden Monaten ist eine deutliche Ausweitung geplant. Insbesondere in der Getränkebranche könnte Hexo in Zukunft für ordentlich Furore sorgen. Anfang Oktober 2018 gab Hexo ein Joint Venture mit der fünftgrößten Brauereigruppe der Welt, Molson Coors, bekannt. Die neue Marke Truss wurde ins Leben gerufen. Bislang sind Cannabis-haltige Getränke sowie Lebensmittel in Kanada noch nicht legal, aber es wird am Markt erwartet, dass sich dies im laufenden Jahr – voraussichtlich im Oktober – ändern wird.
Und auch im europäischen Markt hat Hexo bereits einen ersten Fuß in die Tür gestellt: durch das Joint Venture mit dem griechischen Med-Cannabis-Unternehmen Qannabos.
Kapazitäten massiv erhöht
Vor Kurzem hat Hexo für 263 Millionen Kanadische Dollar das Cannabis-Unternehmen Newstrike Brands aus Ontario übernommen. Hexo kann dadurch auch beim wichtigen Thema Produktionskapazitäten punkten. Diese dürften nach 25.000 Kilogramm im Jahr 2018 nun bereits 150.000 Kilogramm erreichen. Und das Beste: Im Vergleich zur Konkurrenz ist die Aktie noch immer extrem günstig bewertet. Während beispielsweise Anleger bei Cronos knapp 42.000 US-Dollar je Kilogramm Produktionskapazität hinlegen müssen, sind es bei Hexo gerade einmal 10.000 Dollar.
Kleiner Player in Top-Position
Die massive Ausweitung der Produktionskapazitäten, erstklassige Verträge und ein Top-Partner sprechen für ein Investment in die Aktie von Hexo. Zwar muss man im Vergleich zu den Big Playern einen Risikoabschlag mit einrechnen, aber selbst dann ist die Aktie extrem günstig.
Der Artikel ist bereits in der AKTIONÄR-Ausgabe 22/2019 erschienen, die Sie hier herunterladen können.