2011 war Suntech Power der größte Solarkonzern der Welt. Seit über einem Jahr kämpfte der Solargigant ums Überleben, jetzt werden wohl endgültig die Lichter ausgehen. Suntech Power hat Insolvenz beantragt. Der Erlös aus dem Verkauf des operativen Geschäfts reicht nicht aus, um die Schulden abzudecken.
Die Insolvenz von Suntech Power kommt nicht überraschend, bereits im März dieses Jahres konnte der chinesische Solarkonzern eine fällige Anleihe nicht zurückzahlen. Die Aktie stürzte zeitweise auf nur noch 0,50 Dollar. Nach einer zwischenzeitlichen Erholung kam der Titel am Mittwoch erneut unter Druck und verlor 16 Prozent an Wert, nachbörslich ging es weitere zehn Prozent nach unten.
Solaraktien unter Druck
Die anderen Solartitel notierten zwar ebenfalls schwächer, aber die Abschläge hielten sich in Grenzen. JinkoSolar und Trina Solar gaben um knapp drei Prozent nach, die Aktie von Yingli Green Energy verlor rund fünf Prozent. Alle drei Unternehmen sind von einer möglichen Insolvenz weit entfernt.
Allerdings ist die Bilanz von Yingli Green Energy relativ angespannt. Zwar verfügt der Konzern über liquide Mittel von fast 600 Millionen Dollar. Demgegenüber stehen aber Verbindlichkeiten von rund 2,8 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: JinkoSolar hat 180 Millionen Dollar Cash, aber lediglich 450 Millionen Dollar Schulden, also eine Nettoverschuldung von 370 Millionen Dollar. Trina Solar kommt auf knapp 600 Millionen Dollar Nettoschulden.
Favorit JinkoSolar
Eine neue Pleitewelle ist nicht zu befürchten, die Insolvenz von Suntech Power hatte sich lange angedeutet und ist vor allem auf jahrelanges Missmanagement zurückzuführen. Dennoch sollten Anleger im Solarsektor Unternehmen mit einer möglichst soliden Bilanz bevorzugen. Hier kommt in erster Linie JinkoSolar in Frage.