Mitte September geriet Grenke ins Fadenkreuz des britischen Finanzinvestors und Leerverkäufers Fraser Perring. Der Leasingspezialist wies die Vorwürfe zwar als unbegründet zurück. Die Aktie ging dennoch auf Talfahrt und konnte sich bisher noch nicht nachhaltig von dem Kursrutsch erholen. Ende September wurde ein unabhängiges Gutachten in Auftrag gegeben. Nun gibt es einen ersten Zwischenstand.
Zur Erinnerung: Warth & Klein Grant Thornton (WKGT) wurden mit der Überprüfung der Vorteilhaftigkeit und Marktüblichkeit der Übernahme von Franchise-Unternehmen befasst. Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (KPMG) hat ihre Prüfungshandlungen im Rahmen der Tätigkeit als Abschlussprüfer ebenfalls deutlich ausgeweitet. Vorrangig werden die Existenz des Zahlungsmittelbestandes und des Leasinggeschäftes validiert. Außerdem findet eine Überprüfung ausgewählter Aspekte der Ordnungsmäßigkeit des Geschäftsbetriebs sowie bestimmter Geschäftsprozesse statt.
Auch wenn die vom Aufsichtsrat beauftragten Prüfungshandlungen noch nicht abgeschlossen sind, hat sich Grenke nun wieder zu Wort gemeldet: Vorstand und Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der Gesellschaft haben eine Einschätzung auf Basis erster Zwischenergebnisse und der laufenden Statusmitteilungen der beauftragten Prüfer abgegeben.
Demnach generierten die seit 2008 übernommen Franchiseunternehmen laut den Wirtschaftsprüfern von Warth & Klein Grant Thornton (WKGT) zusammengenommen für den Konzern Ergebnisbeiträge im Rahmen der Ergebniserwartungen, die eine Investition rechtfertigten. Die Übernahmen könnten daher als für den Konzern positiv bezeichnet werden, zitiert Grenke die Prüfer. Diese waren ein Kritikpunkt von Fraser Perring. Auch gebe es beim Geschäftsmodell und Geschäftsorganisation bis dato keine wesentlichen Auffälligkeiten. Zudem seien durch KPMG die Anfang Oktober bereits in überwiegenden Teilen bestätigten Bankguthaben noch weiter untermauert worden.
Grenke arbeitet daran, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Das dürfte schwer fallen. Zudem drohen weitere Attacken der Shorties. Die Volatilität dürfte in jedem Fall hoch bleiben. Die Grenke-Aktie stand vor der Short-Attacke nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR und sie steht dort auch nach dem Kurseinbruch nicht.
(Mit Material von dpa-AFX)