Wirft man einen Blick auf die Aktienkurse von Reiseportalen wie Expedia oder Trip Advisor, so ist unschwer zu erkennen, dass hier einiges im Argen liegt. Die Expedia-Aktie stürzte nach einem Gewinneinbruch um mehr als 27 Prozent ein. Auch bei Trip Advisor sieht es nicht sonderlich gut aus. Die Aktie notiert nahe einem Mehrjahrestief. Die extreme Abhängigkeit von Googles Ranking bei den Suchanfragen könnte schon bald das Ende für die Reiseportale bedeuten, meint ein Experte.
Das grundlegende Problem ist, dass Google zunehmend nur die bezahlten Suchergebnisse oben erscheinen lässt. Folglich müssen Expedia und Co. tief in die Tasche greifen, um Kunden zu werben. Somit erklärt sich auch der extreme Gewinneinbruch um 22 Prozent auf 401 Millionen Dollar, der zum größten Teil auf hohe Werbeausgaben zurückzuführen ist.
Laut Chamath Palihapitiya, ehemaliger Manager bei Facebook und Anteilseigner an Virgin Galactic, läuft den Unternehmen, die von Google abhängig sind, die Zeit davon.
„Je länger es für Google dauert, sich unabhängiger vom Werbe-Business zu machen, desto gefährlicher wird es für diese Unternehmen […] Wenn das Geschäftsmodell zum größten Teil von Google abhängig ist, dann sind die mittel- bis langfristigen Aussichten sehr düster; dein Unternehmen ist im Grunde genommen kaputt, nur du weißt es noch nicht“, so Palihapitiya.
Vor allem Reiseportale wie Expedia und TripAdvisor zählen laut ihm zu diesem erlesenen Kreis der Gefährdeten. Der Kursverlauf der beiden Unternehmen scheint ihm zumindest Recht zugeben.
Tatsächlich lag das Wachstum in Googles-Kerngeschäft im letzten Quartal bei „nur“ 17 Prozent und damit drei Prozent unter dem Vorjahresniveau (siehe Grafik unten).
Die Lage bei den Reiseportalen bleibt weiter angespannt. Reihenweise hatten die Analysten die Aktien von Expedia und TripAdvisor nach den Quartalszahlen Anfang November abgestuft. Die Aktien bleiben nur etwas für erfahrene Trader. Konservative Anleger sollten vorerst die Finger davon lassen. Alphabet gehört dahingegen in jedes Langfrist-Depot.