Der Goldpreis hat in den vergangenen Tagen eine beeindruckende Rally auf das Parkett gezaubert. Vom Tief weg hat Gold mehr als 100 Dollar binnen fünf Handelstagen gutmachen können. Eine Konsolidierung ist überfällig. Doch die große Frage ist: Ist das alles schon ein großer Boden oder gibt es noch ein weiteres tieferes Tief.
„Es ist vermutlich noch etwas früh, die Sektkorken knallen zu lassen“, sagt Markus Bußler. Die Charts vieler Minenunternehmen im Gold- und Silbersektor, aber auch bei anderen Rohstoffen, arbeiten an einen Ausbruch, geschafft ist er aber noch nicht. „Wir durchlaufen eine Bodenbildung, die bei den meisten Aktien im Juni begonnen hat.“ Doch ein abschließender Ausbruch, der ein neues Kaufsignal darstellen würde, fehlt bei vielen Aktien noch. Allerdings: Es fehlt bei den meisten Aktien nicht mehr viel, um dieses Kaufsignal zu generieren. „Auch wenn wir vielleicht noch etwas Geduld haben müssen – das Aufwärtspotenzial, das sich bei einem Ausbruch ergeben würde ist sowohl aus technischer Sicht als auch aus fundamentaler Sicht gigantisch.“ Es sei vielleicht keine dumme Idee, die eine oder andere Minenaktien in den kommenden Tagen einzusammeln.
Einen Sonderfall gibt es aktuell: Endeavour Mining. Die Aktie konnte nicht von der jüngsten Rally im Gold- und Silbersektor profitieren. Das hatte aber keine operativen Gründe, sondern vielmehr politische. In Burkina Faso kam es (wieder einmal) zu einem Putsch. Der lief zwar mehr oder weniger friedlich ab und die Minen von Endeavour Mining konnten unbehelligt weiterarbeiten, doch die Börse ist hier vorsichtig und hat die Aktie abgestraft. „Letztlich steht hinter dem Putsch der Wunsch der Bevölkerung nach mehr Sicherheit“, sagt Markus Bußler. Es gibt in Burkina Faso immer wieder Überfälle durch Al-Kaida-Ableger, bei denen Menschen getötet werden. Auch die Minenbranche würde sicherlich mehr Sicherheit begrüßen. Doch das wird ein langer Weg.