Die Notenbank hat die Zinsen um weitere 75 Basispunkte angehoben. Eigentlich keine Überraschung, dennoch ging es anschließend turbulent zu an den Märkten zu. Die Aktienmärkte knickten ein, Gold konnte zulegen. Doch Entwarnung kann damit noch nicht gegeben werden. Die Bullen konnten die Marke von 1.680 Dollar bislang nicht zurückerobern.
Kupfer, Öl, Weizen, Bauholz – in den vergangenen Monaten sind praktisch alle Rohstoffe gefallen. „Das ist kein Verhalten, das typisch für ein inflationäres Umfeld ist“, sagt Markus Bußler. Lieferkettenprobleme, Produktionskapazitäten, die zwar vorhanden, aber am falschen Platz sitzen, hätten zu der Inflation geführt. Die Notenbank nutzt nun das einzige Mittel, das ihr zur Verfügung steht: Zinsanhebungen. Doch wie sollen diese Zinsanhebungen die Probleme beseitigen? Noch dazu gebe die Notenbank ihren Maßnahmen gar keine Zeit, um Wirkung zu entfalten. „Die Notenbank ist im Panikmodus“, sagt Markus Bußler. Der GDP Now Indikator der Atlanta Fed signalisiert nur noch ein schwaches Wachstum von 0,3 Prozent. Gut möglich, dass die US-Wirtschaft das dritte Quartal in Folge schrumpft. „Eine Rezession ist kaum noch zu vermeiden – und die Fed weiß das auch.“ Will sie vielleicht sogar eine Rezession, um den Arbeitsmarkt zu schwächen und so die Lohn-Preis-Spirale aufzuhalten?
Im Rahmen der Einzelaktien geht es dieses Mal unter anderem um Kinross Gold. Der Konzern hat angekündigt, verstärkt eigene Aktien zurückkaufen zu wollen. „Die Frage ist warum? Warum investiert man angesichts der Preise von Juniorunternehmen nicht in die Zukunft und stockt duch Zukäufe die Projektpipeline auf?“, fragt Markus Bußler. Ein Konzern, der zumindest ein wenig in die Zukunft investiert, ist AngloGold Ashanti. Durch den Kauf von Projekte von Coeur sichert man sich ein Standbein in Nevada/USA.