Der Goldpreis hielt sich gestern im Vorfeld der Entscheidung der US-Notenbank wacker. Als dann die erwartete 75-Basispunkte-Erhöhung bei den Zinsen verkündet worden ist, ging es zunächst nach oben. Zwischenzeitlich notierte der Goldpreis sogar mehr als 20 Dollar im Plus. Doch mit der Rede von Fed-Chef Jerome Powell ging es wieder bergab und Gold schloss im Minus.
Noch schlimmer aber erwischte es die Gold- und Silberminen. Schon zu Beginn des Handels notierte der GDX im Minus – und baute dieses Minus im Handelsverlauf noch weiter aus. Am Ende stand beim Minen-Etf ein Minus von 5,8 Prozent, bei seinem kleineren Bruder, dem GDXJ, sogar ein Minus von 6,4 Prozent zu Buche. Mag sein, dass der eine oder andere Investor sich im Vorfeld positioniert hat, da er auf eine Zinspause im Dezember spekuliert hat. Dennoch: Der Abverkauf war enorm.
Im Rahmen der Einzelaktien geht es in dieser Ausgabe unter anderem um Newmont. Der weltgrößte Goldproduzent hat in der zu Ende gehenden Woche Zahlen gemeldet und wies einen bereinigten Gewinn von 0,27 Dollar je Aktie aus und damit 7 Cent weniger als von Analysten erwartet. Newmont selbst bestätigte aber noch einmal die Prognose, 6 Millionen Unzen Gold produzieren zu wollen. Der Free-Cashflow im dritten Quartal war sogar negativ. „Das war sicherlich kein berauschendes Quartal von Newmont gewesen“, sagt Markus Bußler. Doch letztlich in dem Kurs viel Negatives eingepreist.
Mit einem bereinigten Gewinn von 0,03 Dollar je Aktie blieb auch B2Gold unter den Erwartungen. Doch das war nach den bereits veröffentlichten Produktionszahlen keine große Überraschung. Eine niedrigere Produktion führte zu höheren Kosten und damit auch zu einem geringeren Gewinn. Das vierte Quartal soll bei B2Gold aber wieder stark werden. Heute wird dann noch die Nummer zwei der Goldbranche, Barrick Gold, Zahlen vorlegen. Der Markt rechnet mit einem bereinigten Gewinn von 0,11 Dollar je Aktie.