Die Dynamik der Abwärtsbewegung der vergangenen beiden Tage scheint beim Goldpreis zumindest gestoppt. Aktuell pendelt der Kurs des Edelmetalls um den Schlusskurs von Donnerstag. Auch Silber hat sich stabilisiert. Doch die Frage, die viele Anleger umtreibt ist die: Wieso steht Gold nicht längst deutlich höher?
Frank Holmes, CEO und Chef Investment Officer von US Global Investors hat nun seinen fairen Kurs für Gold bekannt gegeben. Das Internetportal Goldseiten.de zitiert ihn mit Verweis auf ein Interview, das Charlotte McLeod mit ihm geführt hat, mit den Worten: "Ich denke, es (Gold) sollte fast 1.000 Dollar höher stehen." Seiner Ansicht nach würden sich Anleger aber zu sehr auf das tägliche Auf und Ab des Golpdreises konzentrieren.
"In diesem Jahrhundert hat Gold in 86 Prozent der Fälle besser abgeschnitten als der Markt. Das ist ein echter Knaller. Es hat den S&P 500 in diesem Jahrhundert um 225 Prozent übertroffen. Keine Goldbeteiligung zuhaben ist also ein Denkfehler", glaubt er. "Gold ist eines dieser großartigen, einzigartigen Assets, aber es ist so gefangen, dass nur der tägliche Preis seine Existenz definiert."
Nach seinen Berechnungen sei der durchschnittliche Goldpreis im Jahr 2021 sogar geringfügig höher gewesen als noch im Jahr 2020, als Gold sein Allzeithoch erreicht hat.
Es ist sicherlich richtig, dass angesichts der Notenbankpolitik, der hohen Verschuldung praktisch aller Industriestaaten und der angesprungenen Inflation die Entwicklung des Goldpreises nur schwer nachzuvollziehen ist. Holmes hat sicher auch Recht, wenn er kritisiert, dass beim Goldpreis zu viel auf das tägliche Auf und Ab geachtet und letztlich auch gehandelt wird. Nur wird sich das nicht ändern. Gold muss schlicht und ergreifend einen neuen Aufwärtstrend etablieren, dann werden die Anleger auch wieder etwas mehr Zuversicht bekommen und das Chancen sehen, die die Edelmetalle bilden. Dazu muss Gold eben zunächst den Bereich um 1.835 Dollar aus dem Markt nehmen, der sich erneut als hartnäckiger Widerstand herauskristallisiert hat.