Der Goldpreis findet keinen Halt. Nachdem es gestern kurz danach aussah, als wolle sich die Notierung des Edelmetalls erholen, ging es doch wieder bergab. Das Verlaufstief aus dem März bei 1.887 Dollar ist nun gefallen. Die Blicke richten sich nun auf den Unterstützungsbereich zwischen 1.840 und 1.875 Dollar.
Dabei gab es gestern Daten aus den USA, die die Zinsangst eigentlich hätten etwas bremsen sollen. Der Pending Home Sales Index, also der Index, der die anstehenden Hausverkäufe misst, ist auch für den Monat März rückläufig gewesen. Der Index ist um 1,2 Prozent auf 103,7 gesunken – und damit stärker als die von Experten erwarteten 1,0 Prozent. Doch der Häusermarkt scheint aktuell bei der US-Notenbank keine Priorität zu genießen. Sie hat sich die Inflationsbekämpfung auf die Fahne geschrieben. Getreu dem Motto: Koste es, was es wolle.
Aus fundamentaler Sicht fokussiert sich der Markt nun auf die Notenbanksitzung in der kommenden Woche. Die Fed trifft sich Dienstag und Mittwoch zu ihrer turnusmäßigen Sitzung. Die Ergebnisse werden am Mittwoch bekannt gegeben. Ein Zinsschritt von 50 Basispunkten gilt als sicher. Die große Frage ist: Wie wird sich die Fed zu der weiteren Vorgehensweise äußern. Aktuell geht der Markt nach dem Fed Watch Tool der CME Group mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent davon aus, dass im Juni ein riesiger Zinsschritt von 75 Basispunkten kommt. Der Notenbankzins würde in diesem Fall auf 1,5 bis 1,75 Prozent steigen. Sollte die Fed Andeutungen machen, dass der Zinsschritt doch nicht so deutlich ausfallen wird, dann dürfte dies die Märkte und auch den Goldpreis beruhigen.
Wir werden in den kommenden Tagen oder Wochen wieder Einstiegskurse bei Gold sehen. Doch wir warten noch auf ein Zeichen des Goldmarktes. Auch wenn viele Indikatoren bereits im überverkauften Bereich angekommen sind, insbesondere bei den Minen, haben wir noch kein einigermaßen verlässliches Anzeichen, dass der Markt bereits sein Tief erreicht hat. Insbesondere von hochriskanten Hebelprodukten ist in diesem Umfeld abzuraten.