Der Goldpreis hat gestern erneut ein Minus verzeichnet. Noch deutlicher kam der Silberpreis unter Druck. Und auch die Minenaktien, die sich zu Beginn des Handels noch gut behaupten konnten, verbuchten am Ende ein Minus von rund zwei Prozent. Heute starten die Edelmetalle Gold und Silber aber fester in den Handel.
Wenig Erfreuliches hat in der Zwischenzeit das World Gold Council zu melden. Demnach sind die Notenbanken auch im November netto wieder auf der Verkäuferseite bei Gold gewesen. Dieses Bild hat sich bereits im August und September gezeigt. Auffällig: Während einige Staaten wie Usbekistan, Katar oder auch Kasachstan kontinuierlich Gold auf dem Weltmarkt kaufen, waren es vor allem größere Mengen Gold seitens der Türkei, die auf den Goldmarkt geflossen sind. Um das einmal in Zahlen festzumachen. Insgesamt haben die Notenbanken 16 Tonnen Gold im November gekauft und 23,3 Tonnen im November verkauft. Das Gros davon entfällt mit 20,9 Tonnen auf die Türkei. Allerdings soll es sich dabei nicht um eine strategische Entscheidung der türkischen Notenbank gehandelt haben, sondern vielmehr soll die Zentralbanken den Geschäftsbanken das Gold überlassen haben, da dort eine hohe Nachfrage bestanden habe, sagt Krishan Gopaul, Research-Manager beim World Gold Council.

Der Zusammenhang zwischen der Goldpreisentwicklung und dem Verhalten der Zentralbanken wird immer wieder heraufbeschworen. Doch historisch betrachtet sind die Notenbanken alles andere als ein guter Ratgeber. Die Entscheidungen der Notenbanken, Gold zu kaufen oder zu verkaufen, folgen meist anderen Beweggründen oder Zwängen als die von Privatanlegern. Es ist sicher legitim, mit einem Auge das Verhalten der Notenbanken zu verfolgen. Aber Privatanleger tun gut daran, nicht die eigene Anlageentscheidung danach auszurichten. Das gilt umso mehr, als man immer erst deutlich zeitversetzt erfährt, ob die Notenbanken netto auf der Käufer- oder Verkäuferseite gewesen sind.