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Gold: Höhepunkt im ersten Quartal?

Gold: Höhepunkt im ersten Quartal?
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Markus Bußler 10.12.2021 Markus Bußler

Der Goldpreis tut sich schwer. In wenigen Minuten (14.30 Uhr) werden die Inflationsdaten aus den USA erwartet. Volkswirte rechnen mit einer Preissteigerung von 6,8 Prozent für das Monat November. Dazu tagt in der kommenden Woche die US-Notenbank. Dabei könnte beschlossen werden, dass die Anleihekäufe rascher zurückgeführt werden als bislang geplant. Doch mit einer nahen Zinsanhebung rechnet die Societe Generale nicht. Die soll erst im zweiten Halbjahr 2022 kommen.

In einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht erklärten die Analysten, sie sähen den Goldpreis im zweiten Quartal bei etwa $ 1.900 pro Unze. Im vergangenen Monat hatte die französische Bank erklärt, dass sie einen Anstieg des Goldpreises auf $1.945 im ersten Quartal 2022 erwartet. Die Bank bekräftigte, dass sie trotz der Schwierigkeiten des Goldpreises im Jahr 2021 weiterhin optimistisch für das Edelmetall ist, da die niedrigen Realzinsen die Preise weiterhin stützen werden.

„Trotz der Wiederernennung Powells und seiner hawkishen Haltung erwarten unsere Zinsstrategen keine Zinserhöhungen vor dem zweiten Quartal 22. In Verbindung mit der über dem Konsens liegenden Inflationsprognose unserer Volkswirte deutet dies auf negative Realzinsen hin - eine perfekte Mischung für Gold“, so die Analysten. Die Analysten erklärten auch, dass das entscheidende Element für höhere Goldpreise die Nachfrage der Anleger nach goldgedeckten börsengehandelten Produkten bleibt. Sie stellten fest, dass der Spielraum für eine Investmentnachfrage, die den Preis über 1.900 Dollar pro Unze treiben könnte, begrenzt ist.

„Die ETF-Bestände liegen nur 11,6 Prozent unter ihrem jüngsten Höchststand und immer noch viel höher als der Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Dies deutet darauf hin, dass die Anleger nur über begrenztes trockenes Pulver verfügen, um große Beträge in Gold anzulegen“, so die Analysten. Mit Blick auf die erste Jahreshälfte 2022 sieht die SocGen zunehmenden Gegenwind für Gold, da die Inflation ihren Höhepunkt erreicht haben dürfte und die Federal Reserve beginnt, die Zinssätze anzuheben.

„Wir erwarten, dass steigende Realzinsen erst im zweiten Halbjahr 2022 zu einem starken Gegenwind für Gold werden“, so die Bank. Eine Rettung für den Goldmarkt könnte die weitere Diversifizierung der Zentralbanken sein. Die Bank sagte, dass die Goldkäufe der Zentralbanken die Preise im nächsten Jahr stützen dürften. Während 1.900 Dollar pro Unze das Basisszenario der SocGen ist, sehen die Analysten eine 25prozentige Chance, dass die Preise auf 1.700 Dollar pro Unze fallen oder auf 2.100 Dollar pro Unze steigen. Diese beiden Aussichten hängen von der Entwicklung der Weltwirtschaft ab, die weiterhin durch die COVID-19-Pandemie beeinträchtigt wird.

Der Glaube an eine inverse Korrelation zwischen Notenbankzins und Goldpreis hält sich hartnäckig. Dabei hat die Vergangenheit mehrfach gezeigt, dass Zinsanhebungen keineswegs schlecht für den Goldpreis sein müssen. Die große Goldrallye 2016 startete quasi eine Woche nach dem ersten Zinsschritt der US-Notenbank und hielt praktisch die komplette Zinserhöhungsphase lang an. Häufig sieht man, dass die Angst vor einer Zinsanhebung dem Goldpreis mehr zusetzt als der Zinsschritt selbst.

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