Der sogenannte BRICS-Gipfel hat am Dienstag in Südafrika begonnen. Die Mitgliedsstaaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika wollen sich dabei darüber beraten, wie man unabhängiger vom Dollar als Weltreserve-Währung werden kann. Bereits im Vorfeld gab es Gerüchte über eine neue goldgedeckte Währung.
Noch gibt es keine Äußerungen seitens der Mitgliedsstaaten zu diesen Gerüchten. Das überrascht allerdings auch nicht, da der erste Tag eines derart wichtigen Zusammentreffens meist genutzt wird, um das Eis zu brechen, bevor es an den beiden darauffolgenden Tagen ans Eingemachte geht.
Neben der potenziellen neuen Währung diskutieren die Länder auch über die Erweiterung der Gruppe. Es entstünde ein Konglomerat, das mit der Opec+ vergleichbar wäre und entsprechend auch BRICS+ heißen würde. Damit wollen die BRICS-Gründungsländer ihren Einflussbereich erweitern, ähnlich wie die EU das seit Jahren über die Neuaufnahme von Staaten macht. Mehr als 40 Staaten wollen sich laut Angaben der südafrikanischen Regierung BRICS anschließen, über 20 haben einen Beitritt bereits formal beantragt.
Hinsichtlich der „BRICS-Währung“ gab es zumindest schon eine interessante Äußerung seitens des südafrikanischen Finanzministers Enoch Godongwana. Er sagte, dass es für sein Land zu früh sei, um aus dem globalen Zahlungssystem SWIFT auszusteigen und die Verwendung des Dollars zu reduzieren.
Die Aussage von Godongwana spiegelt wider, wie schwierig es ist eine neue Währung zu etablieren, die in Zukunft ähnliches Vertrauen genießt wie aktuell der Dollar. Die Einführung einer BRICS-Währung ist deshalb eher als Prozess zu betrachten. Mittel- und langfristig dürfte diese Währung allerdings die De-Dollarisierung und den Edelmetallkurs antreiben, insbesondere falls sie tatsächlich mit Gold hinterlegt sein sollte.