Der größte australische Goldproduzent Newcrest hat das Übernahmeangebot von Newmont abgelehnt. Nun äußert sich auch Newmont-CEO Tom Palmer zu dem Vorgang und zeigte sich „enttäuscht“, dass es bislang zu keiner Einigung gekommen ist. Doch seinen Worten kann man auch entnehmen, dass es durchaus noch Chancen für den Deal gibt.
In einem Interview mit Bloomberg Television sagte Sherry Duhe, Interim-CEO von Newcrest, das Unternehmen sei „viel mehr wert“ als das erste Angebot. Duhe sagte jedoch, dass Newcrest offen dafür sei, „zu sehen, wie die Dinge laufen“, was die Gespräche mit Newmont betrifft. Newcrest sagte letzte Woche auch, dass es dem US-Goldriesen Zugang zu vertraulichen Informationen geben würde, um möglicherweise ein höheres Angebot zu erhalten.
Es scheint, dass Newmont auf das Angebot von Newcrest eingegangen ist, da Palmer die Gespräche mit dem australischen Goldförderer wieder aufgenommen hat. „Wir sind enttäuscht, dass der Vorstand von Newcrest unseren Vorschlag abgelehnt hat, und wir führen derzeit Gespräche mit dem Team von Newcrest in Bezug auf ihr Angebot, Zugang zu weiteren Informationen zu gewähren“, sagte Palmer im Rahmen der Vorstellung der Finanzzahlen für das vierte Quartal.
Während Newmont bereits die Boddington-Mine in Westaustralien und die Tanami-Mine besitzt, würde das Unternehmen bei einer Übernahme von Newcrest die Kontrolle über die Cadia-Mine in NSW, Australiens zweitgrößtem Goldproduzenten, erlangen. „Unsere vorgeschlagene Kombination würde unsere etablierte Position in Australien stärken und mit einer gemeinsamen Belegschaft und einer groß angelegten Optimierung der Lieferkette Effizienz und Wert schaffen“, sagte Palmer. Auch in British Columbia/Kanada sieht Palmer jede Menge Synergieeffekte.
Ein Zusammenschluss würde die Position von Newmont als größter Goldproduzent stärken. Zusätzlich würde es den Druck auf andere Goldkonzerne, ebenfalls durch Zukäufe zu wachsen, erhöhen. Das kann für die Goldbranche eigentlich nur gut sein.