Der Goldpreis hat sich in den vergangenen Tagen deutlich erholen können und hat den wichtigen Widerstand bei 1.780/1.785 Dollar aus dem Markt genommen. Dieser Bereich agiert ab sofort als Unterstützung. Geholfen haben dabei auch die Inflationsdaten aus den USA. Mit 5,4 Prozent lag die Teuerung etwas über den Schätzungen der Analysten. Bei OANDA gibt man sich optimistisch, dass der Goldpreis nun weiter zulegen kann.
„Wir sehen, dass der Markt in Bezug auf den US-Verbraucher nervös wird. Nachdem wir diesen Bericht verdaut haben, zeigt er, dass der Markt nun mit einer früheren Zinserhöhung rechnet. Gleichzeitig sehen wir eine Verflachung der Renditekurve, und das ist eine gute Nachricht für Gold“, sagt OANDA Senior Market Analyst Edward Moya gegenüber dem Internetportal kitco.com. Eine hartnäckigere Inflation könnte bedeuten, dass die US-Notenbank bei der Straffung der Geldpolitik aggressiver vorgeht. „Potenziell wird Gold keine signifikante Schwäche mehr aufweisen, wenn der Inflationsdruck zunimmt, weil der Inflationsdruck jetzt Wachstumssorgen bedeutet“, sagte Moya.
Und ein Umfeld mit höherer Inflation und geringerem Wachstum wird als Stagflation bezeichnet, in der Gold bekanntermaßen gut gedeiht, so der Chefmarktstratege von Blue Line Futures, Phillip Streible. „Der IWF stuft das globale Wachstum und die steigende Inflation weiter herab, und das ist das Stagflationsumfeld, in dem Gold so gut gedeiht“, sagte er. „Die Inflationsdaten bekräftigen die Position der Fed bezüglich des Tapering im November.“
Moya wies darauf hin, dass ein anhaltenderer Inflationsdruck garantiert, dass die Fed im November mit dem Tapering beginnen wird, das aggressiver ausfallen könnte als das, was der Fed-Vorsitzende Jerome Powell vor einem Monat beschrieben hatte. „Ursprünglich betonte Powell, dass das Tapering bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein wird. Jetzt geht man davon aus, dass dies früher der Fall sein wird, bevor wir in die heißen Sommermonate kommen“, sagte er.
„Dieser Reset bei den Zinserhöhungserwartungen der US-Notenbank ist für Gold ein Gamechanger", betonte Moya. Wenn die Wachstumssorgen weiter zunehmen, hat der Goldpreis die Chance, die vor über einem Jahr erreichten Allzeithochs von über 2.000 Dollar je Unze wieder zu erreichen. „Gold sieht sich derzeit einem massiven Widerstand bei 1.800 Dollar gegenüber; wir werden diese Marke noch einige Male testen. Ich rechne aber immer noch mit weiteren Impulsen. Wir werden sehen, dass sich die Preise weiter in Richtung 1.840 Dollar bewegen, wo sich die Preise weiter konsolidieren werden“, sagte er. Fügt hinzu: „Das Tapering könnte einen Boden bei Gold markieren.“
Der Goldpreis hat in der zu Ende gehenden Woche einen wichtigen Schritt aus dem Schatten getan. Gold konnte den wichtigen Widerstand bei 1.780/1.785 Dollar knacken und nähert sich der 1.800-Dollar-Marke, wo der nächste Widerstand wartet. Für die Bullen geht es nun darum, am Ball zu bleiben. Wie eingangs geschrieben wird 1.780/1.785 Dollar nun zur wichtigen Unterstützung, die es zu verteidigen gilt.
Sowohl Gold als auch Silber befinden sich im Frühstadium eines neuen Aufwärtstrends. Sicher, dieser steht noch auf wackeligen Beinen und wird von viel Skepsis begleitet. Doch in solchen Phasen wird der Grundstein für spätere Gewinne gelegt. Wollen Sie dabei sein? Alle Infos zu Gold und den Minenaktien finden Sie bei Goldfolio, Ihrem Börsendienst rund um Edelmetall- und Minenaktien.