In unsichereren Zeiten spielt Gold einmal mehr seine Eigenschaft als "Krisenmetall" aus. Der Einbruch der Aktienmärkte und der Rückgang der Anleiherenditen haben den Preis des Edelmetalls am Freitagmorgen mit 1.689,90 Dollar auf den höchsten Stand seit 2013 getrieben. Zuletzt lag der Preis für die Feinunze bei 1.665 Dollar.
Die Commerzbank hat ihre Goldpreis-Prognose von 1.550 auf 1.650 Dollar angehoben. Als Treiber hat Rohstoffanalyst Carsten Fritsch neben den Sorgen um das neuartige Coronavirus die rekordniedrigen Renditen an vielen Anleihemärkten ausgemacht. "In einem derartigen Marktumfeld ist Gold als zinslose Anlage gefragt", stellt Frisch in einer Studie fest. Welches Ausmaß die Nachfrage mittlerweile erreicht hat, lässt sich an den börsengehandelten Gold-Fonds ablesen. "Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten zwischen Ende Januar und Ende Februar an 25 Tagen in Folge Zuflüsse, was es über einen so langen Zeitraum zuvor noch nie gegeben hatte", so der Analyst.
Wegen der anhaltenden Unsicherheiten und weiter sinkender Zinsen dürfte Gold seine Hochs noch nicht gesehen haben. "Dem liegt die Erwartung zugrunde, dass die Auswirkungen des Coronavirus im zweiten Quartal spürbar nachlassen und sich die Lage an den Märkten entsprechend beruhigt", heißt es in der Studie.
Auch DER AKTIONÄR bleibt grundsätzlich optimistisch für den Goldpreis. Möglicherweise kann das Edelmetall im laufenden Jahr sogar ein neues Allzeithoch in US-Dollar erreichen. Ein Euro hat der Goldpreis erst vor Kurzem ein neues Rekordhoch erreicht. Ende Februar notierte das Edelmetall kurzzeitig bei 1.560,64 Euro. Anschließend folgte eine leichte Konsolidierung. Derzeit notiert der Goldpreis in Euro bei 1.473,94 Euro. Anleger setzen weiter auf physisches Edelmetall. Aber auch Aktien wie Barrick Gold sind weiterhin eine gute Wahl.
(Mit Material von dpa-AFX)