Roche hat mit der angekündigten Akquisition von Spark Therapeutics die Gentherapie-Player unter Strom gesetzt. Sarepta glänzte darüber hinaus mit vielversprechenden Daten einer potenziellen Behandlungsform gegen die Gliedergürteldystrophie (LGMD) und einen strategisch cleveren Schachzug. Unglaublich, aber wahr: Vor den erstklassigen (frühen) Daten meldete Sarepta die Übernahme von Myonexus Therapeutics via Option für 165 Millionen Dollar. Doch das Sarepta-Management spuckte diese Woche in die Gentherapie-Suppe: Eine Kapitalerhöhung ließ die Aktie gestern zweistellig abstürzen – eine attraktive Gelegenheit, um beim Nischen-Player zuzugreifen.
Heißer Übernahmekandidat
Sarepta steht seit längerem schon auf der Biotech-Übernahmeliste des AKTIONÄR. Denn das Unternehmen entwickelt eine Vielzahl an therapeutischen Möglichkeiten gegen seltene Muskelerkrankungen. Neben der unfassbar breiten Pipeline an potenziellen Gentherapien kann sich Sarepta bisher auf die Technologie mit dem Namen "Exon Skipping" verlassen.
Quelle: Sarepta
Eteplirsen (Exondys 51) ist bereits zugelassen und adressiert das Exon 51. Mit Casimersen und Golodirsen befinden sich weitere aussichtsreiche Wirkstoffe in der klinischen Entwicklung von Sarepta. Mit allen drei Medikamenten könnte die Biotech-Gesellschaft etwa 30 Prozent aller Duchenne-Muskeldystrophie-Patienten therapieren.
Kapitalerhöhung drückt auf die Stimmung
Das Sarepta-Management nutzte das positive Sentiment für eine Platzierung von neuen Aktien zu 144,00 Dollar. Insgesamt sammelte die Biotech-Gesellschaft damit 375 Millionen Dollar ein, die Cash-Position erhöht sich damit mittlerweile auf über eine Milliarde Dollar.
Im gestrigen schwachen Umfeld für Biotech-Aktien aufgrund des Rücktritts des Chef der US-Arzneimittelbehörde FDA, Scott Gottlieb, hat es auch die Sarepta-Aktie erwischt. Die Papiere büßten 11,1 Prozent auf 132,25 Dollar ein. Zu viel des Guten! Mutige Anleger mit Weitblick nutzen die Kursschwäche zum Einstieg. Ein Stopp bei 100,00 Euro ist allerdings Pflicht!